Strategien


Digitalstrategie von Zeppelin Baumaschinen

Das Amazon der Bauindustrie

Drei große Projekte sollen den Baumaschinenhändler Zeppelin in die digitale Zukunft führen: eine offene Vermietplattform, eine halboffene Kundenplattform und die „Digitale Baustelle“. Das Z Lab in Berlin führt Themen und Projekte konzernübergreifend zusammen.
  • Die Baubranche steht noch am Anfang der Digitalisierung, aber sie öffnet sich Schritt für Schritt.
  • Das Berliner Z Lab arbeitet konzernübergreifend an digitalen Geschäftsmodellen
  • Auf einer halboffenen Plattform will Zeppelin seinen Kunden künftig sämtliche Produkte und Services anbieten.
  • Auf der Digitalen Baustelle halten neue Technologien wie IoT und Blockchain Einzug.
Peter Gerstmann, CEO Zeppelin: "Man unterschätzt, wie enorm der Generationswechsel die Digitalisierung beschleunigt."
Peter Gerstmann, CEO Zeppelin: "Man unterschätzt, wie enorm der Generationswechsel die Digitalisierung beschleunigt."
Foto: Zeppelin GmbH

Freitagabend, Jupp ruft noch spät an und möchte in der kommenden Woche einen Kettenbagger mieten. Kein Problem, das ist nichts Ungewöhnliches für den Münchner Baumaschinenhändler ZeppelinZeppelin. Doch solche Anrufe wird es nicht mehr oft geben. Jupps 28-jähriger Sohn will nicht mehr telefonieren. Er will den Bagger einfach über eine App ordern. "Man unterschätzt, wie enorm der Generationswechsel die DigitalisierungDigitalisierung beschleunigt", sagt Peter Gerstmann, CEO von Zeppelin. Top-500-Firmenprofil für Zeppelin Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Die Technik ermöglicht solche Veränderungen inzwischen, man muss sich aber darauf einlassen. Vor fünf Jahren hatte Gerstmann die Cloud noch aus Sicherheitsgründen kategorisch ausgeschlossen und stattdessen das eigene RechenzentrumRechenzentrum ausgebaut. Im vergangenen Jahr setzte sich dann aber die Einsicht durch, dass ein eigenes Rechenzentrum auf Dauer nicht mehr zu halten ist und der Weg in eine ­Hybrid Cloud führt. Der Wechsel der SAP-Plattform beschleunigte den Prozess: "HANA führt uns in die Cloud, mit der neuen Datenbanktechnik kann man nicht mehr in den Kategorien einer traditionellen IT denken", meint Gerstmann, der auch die Ressorts IT und Digital Business Management verantwortet. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Das Z Lab soll konzernübergreifend neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln

Die Baubranche verhält sich in Sachen Digitalisierung eher konservativ. Doch sie öffnet sich langsam, aber sicher. Zeppelin hat bereits vor einigen Jahren ­begonnen zu modernisieren. Das betrifft alle fünf ­Geschäftseinheiten des Konzerns gleichermaßen: die ­beiden größten Bereiche Baumaschinen EU und Baumaschinen CIS (Osteuropa) sowie Rental (Vermietung und Services), Power Systems (Energie- und Antriebssysteme) und Anlagenbau. Zeppelin stellt selbst keine Baumaschinen her, sondern vertreibt hauptsächlich Modelle von Caterpillar.

Foto: Zeppelin GmbH

2016 kam endgültig Bewegung in den digitalen Aufbruch, als die sechste Geschäftseinheit Z Lab gegründet wurde. Sie soll konzernübergreifend neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln. Der Entschluss, alle Digitalisierungsinitiativen im Konzern in einer strategischen Geschäftseinheit zu bündeln, entsprang der Erkenntnis, dass ein einfaches InnovationInnovation Lab, das wie ein Startup agiert, nicht ausreichen würde. Alles zu Innovation auf CIO.de

Vermietplattform Klickrent.de

Auf einem Strategietag im Jahr 2013 hatte sich Zeppelin in einem "Nightmare Competitor Scenario" gefragt: Was könnte das Geschäftsfeld Vermietung so gefährden und die Spielregeln am Markt so verändern, dass Zeppelin Rental aus dem Wettbewerb katapultiert würde? Rasch wurde klar, dass ein Wettbewerber oder Startup ganz schnell eine Vermietplattform für Baumaschinen hochziehen und den Markt ähnlich umkrempeln könnte, wie es Booking.com oder HRS.de mit der Hotelbranche gelang.

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