KIS, RIS und PACS
Das Chaos in der Krankenhaus-IT
RIS und PACS
Das Radiologie-Informationssystem (RIS) übernimmt das Patientenmanagement in der Radiologie inklusive Organisation, Dokumentation, Abrechnung und Statistik. Es steuert alle Abläufe in der Abteilung. Eine zentrale Aufgabe ist die Erzeugung einer Modality-Worklist zur Abarbeitung von Röntgenanforderungen und optimalen Auslastung der Geräte. Darüber hinaus organisiert das System den Prozess der Befundung.
Das RIS steuert das digitale Bilddatenarchivierungs- und Kommunikationssystem (PACS). Dessen Kernaufgaben liegen im Handling aller anfallenden Bilder und Befunde. Früher war das auf die radiologischen bildgebenden Verfahren beschränkt, heute werden zunehmend weitere Verfahren integriert. Die gesetzeskonforme Archivierung ist eine weitere zentrale Funktion im PACS.
Wenn man sich die Aufgaben von KIS, RIS und PACS klar macht, stellt sich sofort die Frage, ob es wirklich diese drei Einzelsysteme braucht. Oder können KIS und PACS die Aufgaben eines RIS übernehmen? Schließlich verfügen KIS in der Regel über Radiologie-Module. Marco Eichelberg, Forscher beim OFFIS-Institut für Informatik, sieht die Problematik nicht auf der technischen Ebene: „Ich sehe hier keine technischen Probleme, die dies verhindern, sondern eher die Problematik, dass die Optimierung eines Systems auf die Bedürfnisse einer Abteilung ein Prozess ist, der Fachleute und viele Jahre Zeit erfordert. Mein Eindruck ist, dass die KIS-Anbieter diesen Aufwand nicht in dem Maße in ihre Entwicklungen hineinstecken, wie dies die RIS-Anbieter zwangsläufig tun müssen.“
Weitere Informationen und Branchenmeinungen zu dem kontroversen Thema RIS, KIS & PACS