"Das singt und tanzt"
CIO: Hatten Sie technische Probleme bei der Einführung Ihrer BI-Systeme?
Kreuzer: Wir haben am Anfang unterschätzt, wie viele Daten auflaufen. Außerdem haben wir die ETL-Lösung selbst schreiben müssen. In diesem Bereich gab es damals keine Lösung, die man so von der Stange nehmen konnte.
Legler: Die Tools, die wir eingeführt haben, sind alle lang genug auf dem Markt. Technische Hürden sind bei den BI-Projekten seltener geworden.
Geile: Ich würde die technischen Probleme auch nicht mehr so hoch bewerten.
Warum scheitern dann so viele BI-Projekte?
Legler: Weil Anwender und IT eine hundertprozentige Lösung erwarten. Das sind Wünsche, die sich nicht erfüllen lassen. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Wir werden nie einheitliche Material-Stammdaten im ganzen Konzern haben - nicht an weit über 100 Standorten einschließlich Pakistan.
Woher kommen diese hundertprozentigen Erwartungen? Sind die BI-Anbieter schuld?
Kreuzer: Das singt und tanzt, so verkaufen sie alle ihre Lösungen. Da unterscheiden sich die Anbieter leider nicht. Ich würde mir da bei allen mehr Seriösität wünschen.
Können einen Berater vor übereifrigen Verkäufern schützen?
Geile: Wir sind ein mittelständisches Unternehmen und setzen Berater aus Kostengründen sehr gezielt ein. Wir haben uns nur zu Anfang Unterstützung geleistet.
Kreuzer: Das Know-how holt man sich sinnvollerweise aus dem eigenen Unternehmen. Letztlich sind es ja auch die eigenen Leute, die aus den Daten die relevanten Informationen herausholen müssen. So etwas können Sie nicht delegieren.
Legler: Wir hatten zwei Berater eines großen Beratungshauses. Die haben wir beide schnell wieder nach Hause geschickt. Nur die technische Expertise haben wir eingekauft.