Hacks, Urteile, Spaltungen und viel Geld
Das war das IT-Jahr 2015
Über allem schwebt das Damoklesschwert der DigitalisierungDigitalisierung: Unternehmen müssen nicht nur über ihre Prozessketten, sondern über ihre Geschäftsmodelle insgesamt nachdenken. Die IT gerät zunehmend in eine Schlüsselrolle. Nicht immer ist sie darauf vorbereitet. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
- Die Menschen des IT-Jahres 2015
Die Aus-, Um- und Aufsteiger des Jahres 2015: Altgediente Manager wie der langjährige Cisco-Chef John Chambers gaben ihren Abschied bekannt, verschwunden geglaubte IT-Granden wie Ex-Sun-Chef Scott McNealy tauchten wieder auf und die deutschen Statthalterposten von Microsoft und Oracle wurden neu besetzt. - Christian Illek
Im Februar verkündete Deutschlands Microsoft-Chef Christian Illek überraschend seinen Abschied. Er kehrte als Personalvorstand zur Telekom zurück. - Ab 2016 übernimmt ...
Sabine Bendieck hierzulande die Geschäfte des Windows-Erfinders. Sie verantwortete zuvor das Deutschland-Geschäft von EMC. - Oracles bisheriger Deutschland-Chef Jürgen Kunz ...
betreut seit Februar als Senior Vice President Northern Europe die Geschäfte des Datenbankspezialisten in Nordeuropa. - Sein Nachfolger als ...
Country Leader Deutschland wird Frank Obermeier. Er war zuvor bei Hewlett-Packard. - Generationswechsel beim Traditionsunternehmen Materna
Die Geschäftsführung der Materna GmbH erneuert sich im Frühjahr 2015 (v.l.n.r.): Helmut an de Meulen, Dr. Winfried Materna ziehen sich zurück, Ralph Hartwig bleibt als neuer Finanzchef. - Bill Gates behauptete seine Position als reichster Mann der Welt.
"Forbes" listet den Microsoft-Gründer mit 79,2 Milliarden Dollar auf Platz eins. Insgesamt wurden die Top 20 immer IT-lastiger – mit Oracle-Gründer Lawrence Ellison auf Rang fünf (54,3 Milliarden Dollar), Jeff Bezos von Amazon (Platz 15, 34,8 Milliarden), Mark Zuckerberg von Facebook (Platz 16, 33,4 Milliarden) sowie den Google-Gründern Larry Page (Platz 19, 31,4 Milliarden) und Sergey Brin (Platz 20, 29,7 Milliarden). - Klaus Vitt, ...
ehemals IT-Verantwortlicher in der Bundesagentur für Arbeit, wechselte als Staatssekretär ins Bundesinnenministerium und wurde neuer IT-Beauftragter der Bundesregierung. Er löste Cornelia Rogall-Grothe ab, die Ende Juli in den Ruhestand ging.
Januar
Die weltweiten IT-Geschäfte standen 2015 ganz im Zeichen des starken Dollars - sehr zum Leidwesen der US-Hersteller, denn die Stärke der amerikanischen Währung machte die Produkte von IBMIBM, OracleOracle und Co. außerhalb der USA teurer. Ein Effekt, der sich deutlich in den Bilanzen der US-Anbieter widerspiegelte. Für die vielfach stagnierenden oder rückläufigen Einnahmen und Gewinne waren neben strukturellen Marktveränderungen auch Währungsschwankungen verantwortlich. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de
Gartner sah sich denn auch gleich zu Jahresbeginn veranlasst, seine Vorhersagen für das Wachstum der weltweiten IT-Ausgaben zu senken. Statt des zuvor prognostizierten Anstiegs von 3,9 Prozent sollten es jetzt nur noch 2,4 Prozent mehr werden, das globale Volumen sollte nun 3,8 Billionen Dollar betragen. Bald schon folgten weitere Korrekturen. Im April sprachen die Analysten erstmals von einem Minus - um 1,3 Prozent auf 3,66 Billionen Dollar. Im Juli korrigierten sie ihre Prognose auf 3,5 Billionen Dollar, ein Minus von 5,5 Prozent.
Die Analysten sprachen von einem regelrechten "Währungsschock". Im Sommer warnten die Marktbeobachter die CIOs, sie müssten angesichts der starken US-Währung mit anhaltend teuren Preisen für in Dollar zu bezahlende Produkte rechnen und ihre Budgets entsprechend planen und anpassen.
- Hewlett-Packard
Hewlett-Packard kaufte im März den Funknetzausrüster Aruba Networks für rund 2,7 Milliarden Dollar. Den Kaufpreis wolle HP vollständig in bar entrichten und mit der Übernahme seine Netzsparte stärken, hieß es. - Akquisitionen 2015
Neben dem spektakulären 67-Milliarden-Dollar-Deal zwischen Dell und EMC gab es 2015 noch eine Reihe weiterer aufsehenerregender Übernahmen. Hewlett-Packard verstärkte sich in seinem Spaltungsjahr mit Aruba Networks, Nokia schluckte den Konkurrenten Alcatel Lucent, um sich gegen die stärker werdende Konkurrenz aus China zu wappnen, und mit dem Verkauf von Wincor Nixdorf an die US-Amerikaner von Diebold tritt ein deutsches Traditionsunternehmen von der internationalen IT-Bühne ab. - Nokia
Netzausrüster Nokia schluckte den Konkurrenten Alcatel-Lucent für 15,6 Milliarden Euro. - Capgemini
Der französische IT-Dienstleister Capgemini kaufte die US-Firma Igate. Volumen des Deals: etwa vier Milliarden Dollar. - EMC
EMC hat zum Preis von 1,2 Milliarden Dollar den Cloud-Spezialisten Virtustream übernommen. - Mega-Deals in der Halbleiterbranche:
Der in Singapur beheimatete Hersteller Avago Technologies kündigte im Mai an, den US-Spezialisten Broadcom für 37 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Nach einigem Hin und Her schluckte Intel für 16,7 Milliarden Dollar den ASICs-Spezialisten Altera. Im September übernahm Dialog Semiconductor für 4,6 Milliarden Dollar den Konkurrenten Atmel. - Nokia Here
Ein Konsortium deutscher Autobauer mit Daimler, BMW und der VW-Tochter Audi bekam den Zuschlag für den Kauf des Kartendienstes Nokia Here. Kostenpunkt: 2,8 Milliarden Euro. - Western Digital
Der Festplattenriese Western Digital will den Flash-Spezialisten Sandisk übernehmen und bietet derzeit rund 19 Milliarden Dollar in bar und eigenen Aktien.
Keine leichte Aufgabe in einer Zeit, in der viele Veränderungen und Umbrüche anstehen. Zentrale Trendthemen, die den Schwung unvermindert aus 2014 mit ins laufende Jahr nehmen konnten, waren Industrie 4.0Industrie 4.0 und die Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen quer durch viele verschiedene Branchen. In der Trendumfrage des Bitkom zu Anfang des Jahres tauchte Industrie 4.0 erstmals unter den Top Five der Hightech-Themen auf - neben Klassikern wie Cloud ComputingCloud Computing, IT-Sicherheit und Big DataBig Data Analytics. Alles zu Big Data auf CIO.de Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Industrie 4.0 auf CIO.de
Konkrete Formen nahm die Digitalisierung im Straßenverkehr an. GoogleGoogle kündigte zu Jahresbeginn an, für Tests seines ersten selbstfahrenden Autos eine Flotte von 150 Wagen bauen zu wollen. Partner des Projekts sind unter anderem die deutschen Zulieferer BoschBosch, ContinentalContinental und ZF LenksystemeZF Lenksysteme. Und auch rund um AppleApple verdichteten sich die Spekulationen um ein mögliches iCar. Angeblich habe der Konzern die Entwicklung an seinem Elektroauto beschleunigt und als Zieldatum das Jahr 2019 gesetzt, hieß es unter Berufung auf informierte Kreise. Die Verantwortlichen hätten zudem die Erlaubnis bekommen, das bisher 600 Mitarbeiter starke Team zu verdreifachen. Offiziell äußert sich Apple 2015 aber nicht dazu. Top-500-Firmenprofil für Bosch Top-500-Firmenprofil für Continental Top-500-Firmenprofil für ZF Lenksysteme Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de
- "Auto Connect Trophy 2015"
Rund 12.500 Leser der Fachzeitschriften "Auto Zeitung" und "Connect" haben die besten Car-IT- und Connectivity-Lösungen gewählt - und das Connected Car des Jahres 2015. Hier kommen die Gewinner! - Bestes Bedien- und Anzeigekonzept
In dieser Kategorie siegt Audi mit seinem "MMI Touch"-Interface im gerade ganz frischen Luxus-SUV Q7. Die Möglichkeit zur Bedienung mittels Sprachsteuerung und das große Touchpad, das auf Tippen und auf handschriftliche Zeichen reagiert, haben knapp 39 Prozent der Leser von "Auto Zeitung" und "Connect" überzeugt. Auf den Plätzen folgen die Lösungen von BMW und Mercedes. - Beste Sprachsteuerung
Auch in der Kategorie Sprachsteuerung heißt der Sieger Audi. Die - beispielsweise im aktuellen Audi TT Coupé erhältliche - "MMI"-Sprachsteuerung erkennt und verarbeitet natürlich gesprochene Sätze. Das hat 38 Prozent der Leser überzeugt. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Lösungen von BMW und Mercedes. - Beste Business-Lösung / Infodienst
Geht es um die beste Business-Lösung, beziehungsweise den besten Infodienst, hat BMW die Nase vorn. Der "Concierge-Service" des Münchner Autobauers überzeugt mit Features wie Hotelbuchung, Übersetzungshilfe und Sekretariats-Dienst stolze 55 Prozent der Leser. Volvos Cloud-Dienste und Opels "OnStar"-Lösung belegen die Plätze zwei und drei. - Bestes Audio-Soundsystem
Fast 49 Prozent der "Auto Connect Trophy"-Teilnehmer entschieden sich für das "3D"-Soundsystem aus dem Hause Bang & Olufsen, das zum Beispiel für den aktuellen Audi Q7 erhältlich ist. Die Klangqualität und eine leichte Bedienung sind für die Teilnehmer die Qualitätsmerkmale des B&O-Soundsystems. Platz zwei belegt das Bose-Soundsystem, das in Fahrzeugen von Mazda zu finden ist, Rang drei belegen die Audio-Lösungen von Burmeister, die in Mercedes-Fahrzeugen zu finden sind. - Bestes Nachrüst-Radio
Klingt analog, ist es aber nicht: das Blaupunkt DAB+-System "Cape Town 945" auf Android-Basis ist für 25 Prozent der Leser das beste Digitalradio zum Nachrüsten. Damit kann Blaupunkt die Konkurrenzprodukte von Pioneer und Becker auf die Plätze verweisen. - Beste Smartphone-Integrationslösung
Audis "Phone Box" und ihre Möglichkeit zum induktiven Laden und kabelloser Datenübertragung ist die beste Smartphone-Integrationslösung 2015 - meinen 37 Prozent der Umfrageteilnehmer. Die Mercedes "Komfort-Telefonie" und die Volkswagen "Koppelbox" belegen die Plätze zwei und drei. - Bestes Funknetz
"Erdrutsch"-Sieg für die Deutsche Telekom in der Kategorie "Bestes Funknetz": 57 Prozent der Teilnehmer sind der Ansicht, dass das Netz der Telekom dank LTE-Ausbau und stabiler Verbindungsqualität nicht zu schlagen ist. Die Wettbewerber Vodafone und O2 belegen die Plätze zwei und drei. - Bester In-Car-Hotspot
Kein Connected Car ohne Hotspot. Den besten ins Auto integrierten WLAN-Hotspot bietet nach Meinung von 38 Prozent der Leser Audi - auch dank eines einfachen Zugangs für bis zu acht Personen gleichzeitig. BMW und Mercedes haben auch in dieser Kategorie das Nachsehen. - Bestes Navigationssystem
Audis "Virtual Cockpit" (zum Beispiel erhältlich im aktuellen Audi TT und Q7) überzeugt knapp 38 Prozent der Umfrageteilnehmer und ist damit das beste (werksseitig integrierte) Navigationssystem - noch vor BMWs "Navi Professional" und dem "Comand"-System von Mercedes. - Bestes Nachrüst-Navigationssystem
Bei den Navi-Lösungen zum Nachrüsten siegt Navigations-Urgestein TomTom mit dem "Go 5100". Verkehrsinfos in Echtzeit und eine integrierte SIM-Karte überzeugen 45 Prozent der Leser. Garmins "Nüvi 67 LMT" landet auf Rang zwei, das Becker "Professional.6 LMU" rangiert auf dem dritten Platz. - Beste Stauwarnung in Echtzeit
Google Maps bietet die beste Echtzeit-Stauwarnung - sagen 30 Prozent der "auto Zeitung"- und "Connect"-Leser. Die Lösungen HD Traffic und Staufunk TMC pro belegen Platz zwei und drei. - Beste App fürs Auto
Die "Clever-tanken"-App ist für 49 Prozent der Umfrageteilnehmer die beste Auto-Applikation des Jahres 2015. Sie hilft, die günstigste Tankgelegenheit in der Umgebung zu identifizieren. Die ADAC "Auslandshelfer-App" landet auf Platz zwei, die Fahrzeug-Such-App "Find My Car" auf dem dritten Rang. - Beste App der Autohersteller
Die beste Hersteller-App bietet nach Meinung von nahezu 32 Prozent der Leser Audi mit seiner "Konfigurator"-App, die Kunden auch unterwegs das Audi-Neufahrzeug der Wahl en detail zusammenstellen lässt. BMWs "MyRemote"-App, mit deren Hilfe sich Fahrzeugfunktion per Smartphone aus der Ferne steuern lassen, landet auf dem zweiten Rang. Die "Guides"-App von Mercedes bietet eine elektronische Bedienungsanleitung für so gut wie jedes Daimler-Fahrzeug, muss sich jedoch mit Rang drei begnügen. - Beste Musik-App
Geht es um Musik-Streaming im Auto, setzen knapp 47 Prozent der Teilnehmer auf den Streaming-Dienst von Spotify. Napster und Deezer sind dagegen nur zweite, beziehungsweise dritte Wahl. - Beste Navigations-App
Google Maps ist nach Ansicht der Umfrageteilnehmer auch bei den Navi-Apps Spitze. 32 Prozent setzen auf den Google-Dienst und geben ihm damit den Vorzug vor Lösungen von TomTom und Navigon. - Beste Carsharing-App
Der von Daimler und Europcar ins Leben gerufene Carsharing-Dienst "Car2go" ist für 41 Prozent der Leser die Nummer eins unter den Carsharing-Apps. BMWs "DriveNow" und die App des Carsharing-Verbunds Stadtmobil komplettieren das Podium dieser Kategorie. - Bester Sicherheitsassistent
Audis Abbiege-Assistent (ebenfalls für den neuen Q7 zu haben) überzeugt 25 Prozent der Leser. Das Sicherheits-Feature überwacht beim Linksabbiegen den Gegenverkehr und leitet - falls nötig - eine Bremsung ein. Audi sichert sich in dieser Kategorie den Sieg vor dem "Assist-Paket Plus" aus dem Hause Daimler und der "Multikollisionsverhinderung" der Konzern-Mutter Volkswagen. - Beste Fahrerunterstützung Stau
Sieg-Kategorie Nummer neun für Audi: Der "Stop&Go-Stauassistent", der den Fahrer durch Bremsen, Gas geben und Lenken unterstützt, ist die beste Stau-Lösung in den Augen von 46 Prozent der Teilnehmer. Mercedes ("Stop&Go-Pilot") und BMW ("Driving Assistent Plus") haben erneut das Nachsehen. - Connected Car des Jahres 2015
Dieser Sieg ist das Tüpfelchen auf dem I für den Audi-Triumph bei der "Auto Connect Trophy 2015": Der in diesem Jahr in zweiter Generation erschienene SUV Q7 ist das Connected Car des Jahres - zumindest meinen das 41 Prozent der Leser. Audis LTE-fähige Wuchtbrumme verweist damit die Mercedes S-Klasse und den BMW i3 auf die Ränge zwei und drei.
Im Zuge der Diskussionen über autonom fahrende und vernetzte Fahrzeuge trat im Jahresverlauf jedoch mehr und mehr auch der Sicherheitsaspekt in den Blickpunkt. Experten des ADAC berichteten im Januar über eine Sicherheitslücke im "ConnectedDrive"-System von BMWBMW. Per Funk ließen sich die betroffenen Fahrzeuge entriegeln. Im Juni sorgte ein Bericht der Security-Forscher Charlie Miller und Chris Valasek für Aufsehen. Ihnen war es gelungen, eine kritische Schwachstelle im Infotainment-System von FiatFiat Chrysler auszunutzen. So konnten sie die Kontrolle unter anderem von Bremsen, Beschleunigung und sogar Lenkung übernehmen. Und nicht nur Automobile weisen offenbar gravierende Sicherheitslücken auf. Top-500-Firmenprofil für BMW Top-500-Firmenprofil für Fiat
Sicherheitsexperte Chris Roberts gab im Mai zu Protokoll - nachdem ihn das FBI erst einmal festgesetzt hatte -, dass es ihm in den vergangenen Jahren mehrfach gelungen sei, sich in die Systeme von fliegenden Passagierflugzeugen einzuklinken. Dabei habe er eigenen Angaben zufolge sogar die Kontrolle über die Steuerung übernehmen und beispielsweise einen Steigflug einleiten können.
Für Aufregung sorgte zu Jahresanfang auch ein Bericht des IT-Wirtschaftsjournalisten Robert X. Cringely. Seinen Recherchen zufolge plant IBM unter dem Codenamen "Project Chrome", sich von einem Viertel seiner rund 430.000 Mitarbeiter zu trennen. Die Entlassungen seien auf Misswirtschaft des Managements zurückzuführen und Teil eines gewaltigen Umstrukturierungsvorhabens. IBM wies die Berichte postwendend zurück. Es gebe zwar Umbauten. Davon seien jedoch nur einige Tausend Mitarbeiter betroffen.