CIO des Jahres 2018 – Großunternehmen – Top 10
DAW CIO Bode überrascht mit der täglichen Irritation
Als vor vier Jahren der damals 38-jährige Wirtschaftsinformatiker Alexander Bode die IT-Verantwortung beim Baufarbenhersteller DAW SEDAW SE übernahm, entsprach der Zustand seiner Abteilung dem, was man von vielen anderen IT-Bereichen kennt: Sowohl in der Außen- als auch in der Innenwahrnehmung galt die IT als wenig innovativ, sie beschäftigte sich vor allem mit Helpdesk- und SAP-Support, die verschiedenen dezentralen IT-Organisationen bildeten keine Einheit, und die IT agierte nicht dicht genug am Kerngeschäft. Top-500-Firmenprofil für DAW SE
Bode stellte gleich zu Beginn fest, dass er den Spagat aus Aufholen der IT-Themen der Vergangenheit (StandardisierungStandardisierung und KonsolidierungKonsolidierung), Schritthalten mit der Weiterentwicklung der Fachbereiche und Überholen des Marktes durch digitale Lösungen in der damaligen Situation nicht schaffen konnte: "Die IT musste neu positioniert und aus ihrer jahrelang gewachsenen Komfortzone in einen neuen Mindset mitgenommen werden." Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Standardisierung auf CIO.de
Mittel zum Zweck sollte das Modell "Esprit" (Excellent Strategic Partner for Professional and Innovative IT) sein. Es definiert die Rolle der IT als exzellenten, strategischen, professionellen und innovativen Partner (siehe Kasten) - dieses Ergebnis haben Führungskräfte und Mitarbeiter gemeinsam erarbeitet.
Esprit: IT in neuer Rolle |
1. Excellent: IT weiterentwickeln – mit Talent-Management und einer die IT umfassenden Organisationsentwicklung. |
2. Strategic: IT neu an den Geschäftszielen ausrichten. |
3. Professional: Aufbau einer IT-Governance-Struktur. |
4. Innovative: IT als innovativ platzieren mit Cloud-First-Strategie, geschaffenen Freiräumen und neuen Methoden. |
Binnen zwei Jahren setzte ein 18-köpfiges Team mit den 100 Mitarbeitern der IT-Abteilung dieses Change-Management-Projekt um, um die IT-Organisation für die DigitalisierungDigitalisierung neu auszurichten. 14 Mitarbeiter agierten später als Coaches, die in mehreren Runden mit den ITlern auf Themen des Kulturwandels eingingen. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Besonders gut kam die Methode der "täglichen Irritation" an, die darauf beruhte, dass über Monate hinweg in unregelmäßigen, aber kurz getakteten Abständen "Aufmerksamkeitserreger" via E-Mail, Social Media oder Info-TV an das Change-Programm erinnerten.
Ziel sollte es sein, durch verschiedene Unterstützungsmaßnahmen die Mitarbeiter vor allem mental fit für die digitale Welt und deren Herausforderungen zu machen, was dann schließlich auch gut gelang.