Siemens

Dedizierte Industrie-PCs mit KI

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
In der Fertigung sind schnelle Taktzeiten gefragt. Damit die KI mithalten kann, bringt Siemens jetzt dedizierte KI-Industrie-PCs.
Für den KI-Einsatz im industriellen Umfang bringt Siemens eine neue Generation an IPCs auf den Markt.
Für den KI-Einsatz im industriellen Umfang bringt Siemens eine neue Generation an IPCs auf den Markt.
Foto: Siemens

Geht es nach den Herstellern, so muss ein aktueller PC unbedingt über eine dedizierte NPU verfügen, um die KI-Arbeitslasten abzuarbeiten. Nur die Branche scheint die Rechnung ohne die Kunden gemacht zu haben. Kaum jemand kauft sich eines der neuen Hardware-Modelle mit integriertem KI-Support.

Und erste Tests scheinen den Kunden rechtzugeben. So hatte bei unseren Versuchen ein neuer Rechner mit KI-TechnologieKI-Technologie an Bord, keine Chance gegen einen älteren PC mit NVIDIA-Grafikarten. Dank der NVIDIA-GPUs war er dem KI-PC meilenweit überlegen. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de

KI-IPCs mit GPU

Eventuell ist das auch ein Grund dafür, warum SiemensSiemens seine Industrie-PCs mit NVIDIA-GPUs anstelle von den dedizierten KI-CPUs ausstattet. Eine Kombination, die nach Angaben des Münchener Konzerns die Ausführung von KI um das 25-Fache beschleunigt. Top-500-Firmenprofil für Siemens

Im Gegensatz zu den PC- und Notebook-Herstellern, die noch nach sinnvollen Uses Cases für ihre KI-PCs suchen, hat Siemens klare Vorstellungen. Die Industrie-PCs (IPCs) sollen komplexe KI-Aufgaben in der fortgeschrittenen Industrieautomatisierung bewältigen. Dazu zählen etwa KI-basierte Robotik, Qualitätskontrolle, vorausschauende Wartung und Betriebsoptimierung.

Debian an Bord

Embedded KI-Rechner auf Basis der NVIDIA Jetson Orin NX Systems-on-Modules (SoMs).
Embedded KI-Rechner auf Basis der NVIDIA Jetson Orin NX Systems-on-Modules (SoMs).
Foto: Siemens

Die IPCs sind mit dem Siemens-Betriebssystem Simatic Industrial OS erhältlich. Dabei handelt es sich um eine Debian-Variante auf der die NVIDIA-KI-Software vorinstalliert ist. Das bedeutet, die Systeme sind bereit für den Einsatz mit Anwendungen, die mit NVIDIA NIM Microservices und Edge-KI-Frameworks wie NVIDIA Isaac ROS, Holoscan und Metropolis entwickelt wurden.

Darüber hinaus umfasst das Industrial-Operations-X-Portfolio von Siemens sofort einsetzbare KI-Anwendungen. So ermöglicht es etwa Simatic Robot Pick AI, beschleunigt durch die NVIDIA-GPUs, OT-Anwendern ohne KI-Kenntnisse, KI-gesteuerte Piece-Picking-Roboterlösungen für kritische Lagerautomatisierungsanforderungen zu erstellen. Ferner läuft der Siemens Industrial Copilot for Operations, der auf NVIDIA NIM Microservices basiert, vollständig lokal und ermöglicht Automatisierungs- und Wartungstechnikern von Betriebs- und Dokumentendaten in Echtzeit abzufragen.

Das Portfolio der neuen KI-IPCs reicht von der Hochleistungs-Workstation über Server für Produktionsrechenzentren bis hin zu Edge-Devices.

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