Analysten-Kolumne
Demand Management ist CIO-Sache
Demand-Management von der IT auf das ganze Unternehmen abbilden
Auf Basis des vorgestellten Ansatzes können Unternehmen ihren heutigen internen IT-Projektbedarf effizient steuern. Der nächste logische Schritt ist jedoch, Demand-Management aus der IT-Ecke zu lösen und in einen größeren Kontext zu stellen.
Der Projektentscheidung zugrunde liegende Parameter lassen sich schließlich nicht nur auf reine IT-Projekte anwenden, sondern auch für mehrdimensionale Entscheidungsbäume allgemeiner Technologie- oder Businessprojekte ausprägen. Hier kann der CIO durch messbare Erfolge im eigenen Bereich durchaus auf andere Unternehmensbereiche wirken. Eine verstärkte Faktenbasierung der Entscheidung sowie ein hoher Grad an Transparenz sollten mittel- bis langfristig nicht allein Sache der IT bleiben.
Die Erweiterung des Demand-Managements auf andere Unternehmensbereiche birgt jedoch Risiken für den CIO-Bereich. Durch den Outsourcing-Trend verlagert sich die Verantwortung für die Applikationsentwicklung immer mehr in die Geschäftsbereiche (um möglichst nahe am Geschäftsprozess zu sein) und nimmt dabei häufig auch das Demand-Management mit.
Ein wichtiger Teil der IT-Verantwortung wird damit von der Demand-Seite selbst wahrgenommen. Bleibt der CIO auf der Supply-Seite oder nimmt er die Demand-Management-Rolle nicht aktiv an, bleibt ihm oft nur eine übergeordnete Koordinations- und Architekturrolle ohne wirkliche Entscheidungskompetenz. Das ist eine Perspektive, die nicht jedermann behagt. Sie könnte die Diskussion über die Position/Funktion des IT-Verantwortlichen auf der Supply- oder Demand-Seite neu entfachen.
Olaf Acker ist Senior Projektleiter und Jörg Böckmann ist Associate bei Booz Allen Hamilton.