IT-Trends 2021

Der CIO als Retter in der Not



Robert Keil ist Senior Data Product Strategist beim Münchner Startup Mindfuel und hilft Firmen dabei, Datenprodukte zu konzipieren und zu skalieren. Vorher war er mehrere Jahre Strategieberater bei Strategy&, der Strategieeinheit von PwC.


Dr. Marcus Eul ist Partner für IT und digitale Transformation bei Strategy&, dem Strategieberatungsunternehmen von PwC und verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Industrie sowie der Strategieberatung für Kunden in Europa, Nordamerika und dem Nahen Osten
Technologien richtig einschätzen und nutzen, ist in der Corona-Krise wichtiger denn je. Der CIO steht dabei auch 2021 in der Pflicht.
Seit dem Ausbruch des Corona-Virus sorgt der CIO als Retter in der Not dafür, dass sein Unternehmen funktionsfähig bleibt. Seine Bedeutung wird 2021 noch zunehmen.
Seit dem Ausbruch des Corona-Virus sorgt der CIO als Retter in der Not dafür, dass sein Unternehmen funktionsfähig bleibt. Seine Bedeutung wird 2021 noch zunehmen.
Foto: GaudiLab - shutterstock.com

Mit der fortschreitenden DigitalisierungDigitalisierung hat die Rolle des CIORolle des CIO in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Im Frühjahr 2020 verbreitete sich Covid-19 und zwang viele Unternehmen, innerhalb kürzester Zeit auf eine Remote-Infrastruktur umzustellen. Der CIO sorgt seitdem als Retter in der Not dafür, dass "sein" Unternehmen funktionsfähig bleibt. Seine Relevanz steigt damit weiter. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Alles zu Rolle des CIO auf CIO.de

So berichten laut Gartner 66 Prozent der CIOs, dass sie im Zuge der Corona-Krise näher an den CEO gerückt sind. Viele Technologien waren dabei für die Firmen überlebenswichtig, beispielsweise Remote Access, Cloud ComputingCloud Computing, Kommunikations-Tools oder E-Commerce Angebote. CIOs sollten das Momentum nutzen und sicherstellen, dass sie auch im Neuen Jahr auf die richtigen Technologien setzen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

Wie der jährliche Hype Cycle von Gartner zeigt, gibt es eine Vielzahl von Technologien, die für Unternehmen in den nächsten Jahren relevant werden können. Im Folgenden stehen vor allem solche Trends im Mittelpunkt, die bereits 2021 für eine breite Masse an Unternehmen relevant sein werden und bei der Bewältigung der Corona-Krise helfen können. Deswegen sind auch Entwicklungen aufgeführt, die für sich genommen nicht neu sind, aber in der aktuellen Situation an Wichtigkeit gewinnen. Zu unterscheiden ist dabei zwischen Trends, die den Betrieb des Unternehmens sichern (Enabler) und solchen, die dabei helfen, über neue Produkte und Services Umsatzquellen zu erschließen (Geschäftstreiber).

Die Berater von PWC / Strategy& unterscheiden zwischen Trends, die die Weiterführung des Unternehmens sichern (Enabler) und solchen, die dabei helfen, durch neue Produkte und Services Umsatzquellen zu erschließen (Geschäftstreiber).
Die Berater von PWC / Strategy& unterscheiden zwischen Trends, die die Weiterführung des Unternehmens sichern (Enabler) und solchen, die dabei helfen, durch neue Produkte und Services Umsatzquellen zu erschließen (Geschäftstreiber).
Foto: Strategy& PWC

Work Anywhere wird zum neuen Normal

Der Begriff "Work Anywhere" beschreibt den Ansatz, berufliche Arbeit überall ausüben zu können, also im Büro des Arbeitgebers, zuhause (Home-Office) oder an einem beliebigen dritten Ort (Mobile Office). Auch wenn es sich hier nicht um eine neue Technologie handelt, hat die Corona-Krise dem Thema doch einen starken Schub verliehen.

So mussten viele Unternehmen im Zuge des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 innerhalb kürzester Zeit eine Work-Anywhere-Infrastruktur etablieren, um die Fortführung des Geschäfts sicherzustellen. Die notwendigen Anpassungen waren vielseitig, etwa in der Infrastruktur (Remote Access, mobile Arbeitsgeräte, Cloud Computing), bei Applikationen (zum Beispiel Kollaboration, Kommunikation), in Prozessen (beispielsweise RecruitingRecruiting) oder bei juristischen Themen (zum Beispiel Arbeitssicherheit, DatenschutzDatenschutz). Alles zu Datenschutz auf CIO.de Alles zu Recruiting auf CIO.de

Aufgrund der Dringlichkeit des Übergangs zu einer neuen Infrastruktur wurden häufig sogenannte "Technical Debts" in Kauf aufgenommen. Dabei handelt es sich um technische Workarounds, die jedoch noch Mängel aufweisen bezüglich Skalierbarkeit, Robustheit oder Funktionalität. Diese müssen in den nächsten Monaten und Jahren revidiert werden, um effizient und sicher zu funktionieren.

Spannend wird außerdem sein, das Mitarbeiterverhalten nach der Krise zu beobachten: So schätzen Angestellte einerseits die gewonnene Flexibilität, andererseits wird aber auch klar, dass der digitale Austausch den persönlichen Kontakt mit den Kollegen nicht vollständig ersetzen kann. CIOs sollten daher darauf achten, beide Nachfragen befriedigen zu können und sowohl mobile die Infrastruktur als auch die Infrastruktur in den Büros vor Ort funktionsfähig zu halten.

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