IT-Manager wetten

Der CIO wird als erster gefragt

08.09.2011
Von Frank C. Pieper

Unternehmen verlangen mittlerweile immer mehr von ihrer IT-Infrastruktur. Außendienstler wollen unterwegs auf ihre E-Mails und das Unternehmensnetzwerk zugreifen, natürlich auch über ihre Smartphones oder iPads; Kapazitäten sollen hochskalierbar sein, damit es jederzeit genug Ressourcen gibt, aber im Gegenzug auch nicht zu viele überschüssige Ressourcen finanzielle Mittel verbrauchen; durch länderübergreifende Zusammenarbeit müssen immer komplizierter werdende Compliance-Richtlinien erfüllt werden; der Energieverbrauch will reduziert werden, um Kosten zu sparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen, Stichwort "Green IT".

Darüber hinaus sind Unternehmen immer häufiger und komplizierter werdenden Sicherheitsangriffen ausgesetzt, die nicht nur einen erheblichen finanziellen Verlust nach sich ziehen können, sondern häufig auch einen Imageschaden bedeuten. Als wenn dies nicht schon genug Aufgaben und Erfordernisse sind, stehen IT-Abteilungen häufig auch unter einem enormen finanziellen Druck und müssen mit einem knappen Budget haushalten.

Welche Rolle die IT-Abteilung künftig spielt

Damit wären der gegenwärtige Zustand skizziert und die Problemstellungen umrissen. Wie sieht nun die Zukunft aus, wie können IT-Verantwortliche all diese Anforderungen erfüllen und welche Rolle werden sie und ihre Abteilungen zukünftig bei der Geschäftsplanung spielen?

Ich denke, dass sich Unternehmen ganzheitlich und intensiv mit den Möglichkeiten, die ihnen durch die neuen Technologien geboten werden, auseinandersetzen müssen und werden. Ganz konkret können zahlreiche Branchen ihre Geschäftsmodelle erweitern, wenn sie die Zeichen der Zeit erkennen und auf die Bedürfnisse ihrer Kunden, insbesondere der zukünftigen Generation, eingehen. Nehmen wir die Automobilbranche als Beispiel. Einige wenige Premiumhersteller bieten bereits heute zahlreiche spannende Applikationen und Anwendungsmöglichkeiten an. Dienste wie ein in den Bordcomputer integrierter Internetzugang mit der Möglichkeit für Hotelbuchungen und Parkplatzauskünfte oder ein automatisches GPS-Notrufsignal nach einem Unfall sind schon Realität und werden in zehn Jahren Standards für Neuwagen sein.

Meine These ist also, dass in zehn Jahren der CIO bei der Geschäftsplanung des eigentlichen Unternehmens unmittelbar und dauerhaft einbezogen wird wie jeder andere Vorstand oder Geschäftsführer. Das soll die heutige Bedeutung von CIOs in keinster Weise in Frage stellen, denn es gilt noch immer die Devise, dass man ohne technische Grundlagen auch die besten Ideen nicht umsetzen kann. Es geht dabei viel eher um den Gedanken, dass durch neue Entwicklungen die IT selbst zum Teil des Geschäftsmodells wird. Es wird sich nicht mehr die Frage stellen, wie das Geschäft aussieht und wie die IT die Umsetzung sicherstellen kann, sondern vielmehr, wie das Geschäft mittels IT erweitert werden kann, welche neuen Möglichkeiten dank der Technik geboten werden und sich monetarisieren lassen.

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