IT-Manager wetten
Der CIO wird zum Chief Ecoystem Officer
Seit dem Jahr 2019 bündeln Daimler und BMW ihre Ressourcen und Plattformaktivitäten gleich bei fünf Mobilitätsdiensten: ReachNow, ChargeNow, FreeNow, ParkNow und ShareNow. Ein wichtiger Schritt nach vorne, denn die Zukunft der Mobilität ist ohne die entsprechenden Plattformen nicht denkbar. Das Geschäft aber machen (wir sehen es seit Jahren bei den Consumer-Plattformen) letztlich nur die Unternehmen, die die Mehrheit der Nutzer oder zumindest eine - am Mitbewerber gemessene - relevante Zahl auf ihrer Plattform vereinen und halten.
Eine Milliarde Plattformnutzer
Branchenweites Engagement über Unternehmensgrenzen hinweg ist auch unter dem Gesichtspunkt der nötigen Marktdurchdringung unerlässlich. Statt dass Unternehmen ihre Ressourcen in Einzellösungen binden, bieten gemeinsame Projekte die Option, in Digitalmärkten schneller auf eine relevante Größe zu kommen. Wenn Daimler und BMW ihre Carsharing-Flotten vereinen, dann entstehen an dieser Stelle neue Plattformen. Wir müssen groß denken: Wer international ganz vorne mitspielen will, erreicht eine Milliarde Menschen, nicht 100 Millionen. Die Alternative zur Kooperation ist zuzukaufen, wie beispielsweise SAPSAP, die 2012 den Cloud-basierten B2B-Handelsplatz Ariba erwarb. Heute beträgt das Handelsvolumen des Procurement-Marktplatzes 2,6 Billionen Euro im Jahr. Alles zu SAP auf CIO.de
Deutschland kann mitreden
Unternehmen wie WirecardWirecard, ZalandoZalando, United InternetUnited Internet oder StröerStröer, in denen die Digitalisierung neue, skalierbare Geschäftsmodelle hervorgebracht hat, machen deutlich, dass Deutschland im Plattformgeschäft mitreden kann - und wenn es um B2B geht, auch muss. Die deutsche IndustrieIndustrie hat noch immer die Chance, eine Führungsrolle als Schrittmacher der digitalen Transformation der Industrie in Europa und weltweit einzunehmen. Mit der Industrie 4.0 hat die deutsche Industrie weltweit vorgelegt. Top-500-Firmenprofil für Ströer Top-500-Firmenprofil für United Internet Top-500-Firmenprofil für Wirecard Top-500-Firmenprofil für Zalando Top-Firmen der Branche Industrie
Die Stärke der deutschen Wirtschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, dass sie rund zwei Drittel der Ausgaben für Forschung und Entwicklung hierzulande trägt. Deutschlands Unternehmen denken durchaus an die Zukunft und sind auch bereit, hierfür Geld in die Hand zu nehmen. Es zeichnet sich die Perspektive ab, dass gemeinsame Investitionen auch in gemeinsame Lösungen münden. Im Zeitalter der Plattformen wird es weniger wichtig sein, welches Unternehmen Lösungen besitzt. Entscheidend ist vielmehr die Frage: Welchen Unternehmen kommen die Lösungen zugute? Branchen mit starken geteilten Plattformen tragen zur Wertschöpfung ihrer Unternehmen bei.
Gerade wenn es um neue Leistungsversprechen geht, sind gemeinsame Plattformen für alle Beteiligten unerlässlich. Um beispielsweise eine Zusage einzuhalten, dass der gelieferte Zug im Betrieb pünktlich ist, braucht der Zughersteller ein übergreifendes Ökosystem, in das alle Beteiligten mit ihren Daten einzahlen. Wie nützlich eine permanente Erfassung laufender Daten ist, zeigt das Projekt SmartRail 4.0 der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Ziel ist eine höhere Auslastung des bestehenden Netzes, verbesserte Pünktlichkeit und durchgehende Kommunikation. Die Erprobung einzelner Funktionen beginnt 2020.
Optimierung mit Digital Twins
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Doch längst schon hat das Informations-Management bei den SBB Einzug gehalten. Die adaptive Lenkung vermeidet Konfliktsituationen auf der Strecke, bei denen ein Zug anhalten muss, um einen anderen Zug vorbeifahren zu lassen. In die Datenanalyse einbezogen werden nicht nur die genaue Länge und geografische Gegebenheiten der Gleisstrecke, sondern Zugleistung, Länge und Gewicht, aber auch dynamische Daten wie Position und Fahrdynamik, die durch Sensoren in den Schienen erhoben werden. 20.000 bis 30.000 Nachrichten pro Sekunde müssen vom Trägersystem transportiert werden. Wie ich schon zum digitalen Zwilling schrieb: Das virtuelle Abbild eines Produkts oder Service ermöglicht die fortlaufende Optimierung im Alltagseinsatz. Das schützt Ressourcen, spart Energie und schont das globale Ökosystem.