Attacken übers Internet
Der Feind in meiner Fabrik
Die Gefahr wird immer größer
Die Gefahr wird in den kommenden Jahren noch deutlich wachsen. Denn die Wirtschaft will die Produktion stärker vernetzen, von der Planung über die Herstellung bis zur Abrechnung - "Industrie 4.0" lautet das Schlagwort. Die Produktion wird damit flexibler, effizienter und individueller. Sichert man sie nicht ab, wird sie aber auch angreifbarer.
Was tun? Das Bewusstsein für IT-Sicherheit sei nicht in allen Firmen ausreichend verbreitet, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): "Gerade in kleineren und mittleren Unternehmen fehlen jedoch häufig die erforderlichen finanziellen oder personellen Ressourcen, um ein ganzheitliches Sicherheitsprogramm aufzusetzen."
Die Behörde empfiehlt, zunächst eine Bedrohungsanalyse vorzunehmen: Welche Systeme sind besonders gefährdet? Dann sollten Unternehmen ein System zum Informationssicherheits-Management einrichten - Ziel sei, einen "ganzheitlichen Schutz" zu erreichen. "Sicherheit ist ein Prozess, der sich nicht durch sporadische Maßnahmen umsetzen lässt", betont das BSI.
Auch IT-Experte Rogers betont: "Es gibt Werkzeuge, um Produkte sicher zu gestalten" - etwa sichere Protokolle. "Die Erkenntnisse liegen vor, wir müssen sie aber auch nutzen." Noch wichtiger sei jedoch, dass IT-Sicherheit Teil der Unternehmenskultur werde: "Was heute sicher ist, ist es morgen vielleicht nicht mehr. Das muss konstant überprüft werden", fordert Rogers.
Die Politik könnte helfen, die Fabriken der Zukunft sicherer zu machen. "Es ist wichtig, überzeugende Referenzarchitekturen aufzubauen und auch zum Einsatz zu bringen", sagt Claudia Eckert, Professorin für IT-Sicherheit an der Technischen Universität (TU) München. Damit die IT-Firmen das Forschungsrisiko nicht alleine tragen müssten, sei eine Förderung sinnvoll, sagt die Forscherin, die am Fraunhofer-Institut AISEC mit mehr als 90 Mitarbeitern an sicheren Lösungen für die Industrie 4.0 arbeitet. "Wir haben wir die riesige Chance, in Deutschland unsere guten Sicherheitstechnologien und unser Qualitätsbewusstsein da reinzubringen."