Dürftige Ergebnisse
Der IT-Gipfel der Unverbindlichkeiten
Deutschland international nur im Mittelfeld
Der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)-Standort Deutschland liegt trotz schwieriger Wirtschaftslage im Vergleich der Top 15 IKT-Nationen aktuell im Mittelfeld. Das ist das zentrale Ergebnis des ersten "Monitoring-Report Deutschland Digital", der anlässlich des nationalen IT-Gipfels der Bundesregierung in Stuttgart vorgestellt wurde.
"Der Monitoring-Report attestiert dem deutschen IKT-Standort im Vergleich zu den weltweit führenden IKT-Regionen eine gute, aber nur durchschnittliche Leistungsfähigkeit im Vergleich mit den Besten", so Bernd Pfaffenbach, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. "Er zeigt aber auch, dass wir am IKT-Standort Deutschland gute Voraussetzungen geschaffen haben, damit sich die IKT-Wirtschaft zukunftsweisende Wachstumsfelder erschließt, um zügig an die Spitze zu gelangen".
Im Vergleich zu den anderen weltweit führenden 14 IKT-Nationen Europas, Asiens und den USA belegt der IKT-Standort Deutschland 2008 gemeinsam mit Norwegen Rang sieben. Dabei erzielt Deutschland 67 Prozent der bestmöglichen Performance von 100 Punkten und ist damit 14 Prozentpunkte vom Weltmarktführer USA entfernt.
Mit Blick auf die infrastrukturellen Voraussetzungen positioniert sich Deutschland auf Rang acht der Top 15 IKT-Nationen. Die Verbesserung um einen Rangplatz gegenüber dem Vorjahr kommt vor allem durch die zunehmende Versorgung der Bevölkerung mit Breitbandanschlüssen zustande. Hier stieg die deutsche Performance um elf Indexpunkte auf einen Wert von 77.
Die durchschnittliche Performance bei den analysierten Telekommunikationsdiensten (Breitband, Mobilfunk, Internet-Zugang) und der Hardware (Computer, SSL-Server) lag in Deutschland bei 79 Prozent der bestmöglichen Performance. Ein Wert, mit dem Deutschland im infrastrukturellen Bereich neun Prozentpunkte über dem weltweiten Durchschnitt liegt.
Trotz dieser eher durchschnittlichen Werte im Vergleich mit anderen Industrienationen setzt die Bundesregierung einen guten Teil ihrer Jobhoffnungen auf die Hightech-Industrie: Als Jobmotor könne die Branche drohende Arbeitsplatzverluste anderer Branchen mehr als ausgleichen, sagte etwa Wirtschaftsminister Rainer Brüderle auf dem IT-Gipfel. "Wir brauchen gerade jetzt den Erfolg der Branche, um erfolgreich zu sein", beschwörte der FDP-Politiker.