Die Folge von Komplexität und Cloud

Der traditionelle Systemadministrator stirbt aus

31.03.2010
Von  und Bernard Golden
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Autos von heute haben rund 100 Millionen Zeilen Code intus, der für die Steuerung von 70 bis 100 Electronic Control Units (ECU) für Licht, Motormanagement oder Bremskraftverstärker verwendet werden. Bald schon wird diese Zahl auf 200 bis 300 Millionen steigen, sagen Analysten von Frost & Sullivan voraus.

Die Komplexität des Systems ‚Auto’ nimmt also stetig zu. Die Aussage: ‚Im Auto läuft viel mit IT’ müsste korrekt heißen: ‚IT bringt das Auto zum Laufen’. Und es ist offensichtlich, dass diese Komplexität ein großes Potenzial für Fehler und unerwünschte Interaktionen zwischen den ECUs birgt.

Die Komplexität des Systems ‚Auto’ nimmt also stetig zu. Die Aussage: ‚Im Auto läuft viel mit IT’ müsste korrekt heißen: ‚IT bringt das Auto zum Laufen’. Und es ist offensichtlich, dass diese Komplexität ein großes Potenzial für Fehler und unerwünschte Interaktionen zwischen den ECUs birgt.

Die Automobilindustrie ist an einem Punkt angelangt, an dem das Reparieren von Autos viel komplexer geworden ist, als der Austausch von Teilen. Für die Qualifikation von Mechanikern heißt das: Fern-Diagnosen und Teileaustausch führen dazu, dass sie für Reparaturarbeiten überflüssig werden. Schon bald fahren Autofahrer mit ihren defekten Fahrzeugen in eine Werkstatt, wo das Auto an das Netzwerk des Teilezulieferers angeschlossen wird. Der prüft das System und lädt nötige Software-Updates einfach direkt ins Auto.

Komplexität überfordert Handwerker

Die Komplexität moderner Autos überfordert also traditionelle Handwerker. Ist ein Problem zu schwierig, reißen sie das Teil einfach raus und ersetzen es durch ein neues. In Zukunft werden Techniker von irgendwo sitzenden Spezialisten angewiesen, was zu tun ist. Das Berufsbild heutiger Mechaniker wird sich ändern: Es wird ein paar hoch spezialisierte Experten geben, die von außen operieren, und viele minderqualifizierte Schrauber vor Ort. Für Mechaniker, die ihr Handwerk einigermaßen gut beherrschen, ist in diesem System dann kein Platz mehr.

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