CIO des Jahres


CIO Bernd Leukert

Deutsche Bank erhält Preis für Cloud-Journey

Jens Dose ist Editor in Chief von CIO. Seine Kernthemen drehen sich rund um CIOs, ihre IT-Strategien und Digitalisierungsprojekte.
Das Team um Technologievorstand Bernd Leukert wurde beim Wettbewerb CIO des Jahres von der Fach-Jury mit dem Sonderpreis Cloud Excellence ausgezeichnet.
  • CIO des Jahres 2024 - Sonderpreis Cloud Excellence
  • Partnerschaft für zunächst zehn Jahre (Start 2020)
  • 300 Mitarbeitende im Kern-Projektteam
Bernd Leukert ist Technologievorstand der Deutschen Bank.
Bernd Leukert ist Technologievorstand der Deutschen Bank.
Foto: Mario Andreya

"Wir haben uns als eine der ersten weltweit operierenden und hochregulierten BankenBanken dafür entschieden, die Möglichkeiten der CloudCloud konsequent zu nutzen", mit diesen Worten beginnt Technologievorstand Bernd Leukert die Bewerbung der Deutschen Bank für den Wettbewerb CIO des Jahres 2024. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

Die bisherige, historisch gewachsene Technologielandschaft des Finanzdienstleisters sei laut Leukert komplex und teuer gewesen. Es galt, die Infrastruktur zu nachhaltig zu modernisieren, um Innovationen im Geschäft der Bank vorantreiben zu können - vor allem mit Blick auf Zukunftstechnologien wie Künstliche IntelligenzKünstliche Intelligenz (KI). Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de

Auf den Schultern von Riesen

Da sich das Rad der Technologie-Innovationen jedoch immer schneller dreht, ist es schwierig, nur mit Eigenentwicklungen am Puls der Zeit zu bleiben. In den Worten von Leukert: "Wir sind überzeugt, dass eine Bank niemals aus eigener Kraft einen Technologiestandard erreichen kann, wie die weltweit führenden Technologiekonzerne." Daher soll die Cloud als Grundlage der Erneuerung dienen.

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Für diese Entscheidung sprach laut dem Technologiechef, die standardisierte und stets aktuell gehaltene Umgebung, in der Kapazitäten je nach Bedarf zu- oder abgeschaltet werden können. Leukert: "Durch diese Flexibilität entfällt das Risiko, dass Infrastruktur künftig einen Engpass für Innovationen darstellt. Außerdem können wir dadurch neue Produkte oder Verbesserungen für unsere Kunden schneller umsetzen."

Geordneter Wandel

Das Projekt startete 2020 mit der Auswahl des Partners. Der Prozess dauerte mehrerer Monate und betrachtete Aspekte wie die Produktivität der Plattform, den erforderlichen Kapazitätsaufbau, Sicherheitsaspekte oder das Modernisierungspotenzial für die IT der Bank. Im Dezember desselben Jahres fiel die Wahl auf Google Cloud Plattform.

Im Jahr 2021 lag das Augenmerk darauf, die technische Basis dafür zu schaffen, Anwendungen sicher und skalierbar in die Google Cloud migrieren zu können. Es wurden "Landing Zones" - modulare und skalierbar konfigurierbare Cloud-Umgebungen - eingerichtet und die Google-Plattform für die internen Softwareentwickler geöffnet.

Ende 2021 verlagerte das Team um Leukert erste Applikationen in die neue Umgebung. Zudem begann die Bank, Anwendungen direkt in der Google Cloud neu zu entwickeln. Zu letzteren zählen etwa Apps für Mobile- und Online-Banking, die 2023 zunächst für Kunden der Postbank verfügbar wurden.

Bei all dem lag laut Leukert ein Hauptaugenmerk darauf, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit der Google Cloud zu schulen. Es wurde das "Deutsche BankDeutsche Bank Cloud-Engineer-Programm" gestartet, das bisher zirka 3.500 Mitarbeitende erfolgreich abgeschlossen haben. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Bank

Erste Erfolge

"Einige unserer geschäftskritischen Anwendungen, wie unsere SAP-HANA-Systeme, profitieren in der Cloud bereits von verbesserter Leistung und Stabilität", zieht Leukert eine Bilanz des Projekts. Bei der Migration des SAP-Finanzsystems in die Cloud wurden insgesamt 17 SAP-Finanzberichtssysteme von einer acht Jahren alten Infrastruktur übertragen.

Der Unterschied zur alten Umgebung ist Leukert zufolge spürbar: "Zu den Vorteilen gehören Leistungsverbesserungen von 20 bis 50 Prozent sowie eine deutlich verringerte Wiederherstellungszeit von rund sechs Stunden auf 22 Minuten.".

Die eigenen Software-Entwickler profitieren ebenfalls von der Cloud. Leukert: "Mussten sie sich vorher selbst um den Aufbau und die Steuerung von Infrastruktur kümmern - inklusive Bestell- und Installationsprozess von Hardware, der mehrere Monate dauern konnte - können sie sich nun darauf konzentrieren, Anwendungen oder neue Funktionen zu entwickeln."

Zu guter Letzt trägt auch die Kooperation mit dem Cloud-Partner laut dem Technologie-Vorstand der Bank erste Früchte: "Wir haben in Zusammenarbeit mit Google Cloud Lösungen entwickelt, damit auch klassische On-Premises-Anwendungen wie unsere elektronische Handelsplattform 'Autobahn FX' von der Cloud profitieren können." Mit der hybriden Lösung ließen sich sowohl Anwendungen in der Cloud als auch eigene Server in der Private Cloud, die für Geschwindigkeit im elektronischen Handel notwendig sind, nutzen.

Diese Erfolge können sich sehen lassen - und haben die CIO-des-Jahres-Jury beeindruckt. Ihr Urteil: "Ein riesiges Cloud-Migration Projekt mit dem Ziel effizienter, sicherer und innovativer zu werden. Das hat klare Resultate ergeben, inklusive des Einsatzes neuer Technologie wie beispielsweise KI."

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