Cloud-Readiness-Studie 2015
Deutsche Unternehmen startklar für die Cloud
Wie gut sind Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum auf die Nutzung von Cloud-Diensten vorbereitet? Welche strategischen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen haben sie dafür geschaffen? Wo gibt es noch Defizite? Diese Kernfragen standen im Mittelpunkt der ersten Cloud-Readiness-Studie von Computerwoche, CIO und TecChannel. Teilgenommen haben 689 IT- und Business-Verantwortliche aus Unternehmen in der DACH-Region.
Die gute Nachricht vorweg: Die meisten Unternehmen haben bereits eine solide Basis geschaffen und grundlegende Vorbereitungen für eine breite Cloud-Nutzung getroffen. Sie erkennen die Potenziale zum Optimieren von Prozessen und Erschließen neuer Geschäftsmodelle. Es gibt aber auch schlechte Nachrichten: Um die Möglichkeiten voll ausschöpfen zu können, fehlt es häufig am notwendigen Know-how. Viele Fragen zur IT- und insbesondere zur Datensicherheit, aber auch zur Integration von Cloud-Diensten in die bestehende Infrastruktur sind noch unbeantwortet.
- Deutsche Unternehmen sind startklar für die Cloud
Grundsätzlich sind deutsche Unternehmen gut vorbereitet für den Einsatz von CloudServices. Das hat die Studie "Cloud Readiness 2015" von COMPUTERWOCHE, CIO und TecChannel ergeben. Die Befragung von fast 700 Entscheidern hat aber auch gezeigt, dass es an einigen Stellen noch Defizite gibt. - Minderheit mit Cloud-Readiness-Check
Haben Sie Ihr Unternehmen einem Cloud-Readiness-Check unterzogen? - Einstufung Cloud Readiness
Bitte stufen Sie Ihr Unternehmen in Sachen „Cloud Readiness“ ein! - Ausstiegsszenarien
Haben Sie in Ihrem Unternehmen geklärt, wie IT-Verfahren und die zugehörigen Daten wieder aus der Cloud geholt werden können? - Hindernisse
Was sind in Ihrem Unternehmen die größten Hindernisse für die Nutzung von Cloud-Services? - Cloud-Readiness-Studie 2015
Den ausführlichen Berichtsband zur Studie mit allen Ergebnissen und Daten können Sie über unseren Shop beziehen:
Cloud-Strategie
Knapp ein Viertel der Befragten berichtet von einer umfassenden Strategie zur Einführung von Cloud-Services samt Roadmap und definierten Milestones in ihrem Unternehmen. Unter denjenigen Firmen, die jährlich mehr als 100 Millionen Euro für IT aufwenden, liegt der Wert über 50 Prozent. Immerhin 37 Prozent verfolgen eine grundsätzliche Strategie zur Cloud-Nutzung ohne Roadmap. 23,5 Prozent der Teilnehmer gaben an, statt einer Cloud-Strategie für das gesamte Unternehmen Initiativen in einzelnen (Fach-)Abteilungen zu verfolgen. Besonders hoch (30,5 Prozent) ist dieser Wert in kleineren Organisationen mit weniger als 100 Mitarbeitern. Nur 14,5 Prozent verfolgen gar keine explizite Cloud-Strategie.
Angesichts der wachsenden Bedeutung von Cloud-Services für die Fachabteilungen wurden die Teilnehmer zudem explizit gefragt, ob ihr Unternehmen die Strategie einer unternehmensweiten Cloud-Lösung/-Plattform verfolgt oder aber fachspezifische Lösungen zulässt, wenn damit der Bedarf besser abgebildet wird. Dabei wählte eine klare Mehrheit von 48 Prozent die Antwortoption einer unternehmensweiten Cloud-Lösung "mit der Möglichkeit fachspezifischer Lösungen". Nur gut ein Viertel setzt demnach ausschließlich auf eine unternehmensweite Lösung, ein weiteres Viertel nur auf fachspezifische Lösungen.
Cloud Readiness Check
Unter dem Punkt Cloud Readiness Check sollten die Interviewten angeben, ob sie für ihr Unternehmen eine umfassende Analyse der organisatorischen, technischen und juristischen Voraussetzungen einer Cloud-Nutzung vorgenommen haben. Mehr als ein Viertel (27,5 Prozent) bejahte diese Frage, weitere 16,8 Prozent planen entsprechend. Die Werte steigen abhängig von der Unternehmensgröße. So haben Unternehmen mit jährlichen IT-Ausgaben von mehr als 100 Millionen Euro schon zu 51,2 Prozent einen Cloud-Check abgeschlossen.
28,8 Prozent aller Befragten gaben an, statt einer umfassenden Analyse fallweise zu prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Cloud-Nutzung in einem bestimmten Bereich erfüllt sind. Knapp 15 Prozent verzichten ganz darauf.
Selbsteinschätzung
Unabhängig von der Frage nach einer dedizierten Überprüfung sehen die Umfrageteilnehmer in Sachen Cloud Readiness noch viel Luft nach oben. Auf einer Skala von 1 (= gar nicht Cloud-ready) bis 10 (= vollständig Cloud-ready) liegt der arithmetische Mittelwert über alle Unternehmensgrößen hinweg bei 6,1. Größere Unternehmen stufen sich dabei kaum höher ein als kleinere.
Etwas mehr Cloud Readiness billigen die Befragten der IT-Abteilung zu, die auf einen Mittelwert von 7,1 kommt. Ihre Marketing-Abteilung schätzen die Befragten mit einem Mittelwert von 6 ebenfalls nur durchschnittlich ein. In Unternehmen mit jährlichen IT-Aufwendungen von mehr als 100 Millionen Euro liegt der Wert mit 7 deutlich höher. Ähnlich fällt die Beurteilung für den Vertriebsbereich aus (Mittelwert 5,9).
Unterdurchschnittlich schneidet dagegen der Bereich Produktion ab: Die eingeschätzte Cloud Readiness liegt bei 4,7. Nur wenig besser sieht es in anderen Unternehmensbereichen aus: Forschung und Entwicklung kommt auf 5,4, die Finanzabteilung auf 4,9 und die Personalabteilung auf 5,1. Ebenfalls verbesserungswürdig ist aus Sicht der Befragten die Cloud Readiness des Topmanagements (Mittelwert 5,8). Auch hier erzielen größere Unternehmen kaum höhere Werte. Der Bereich IT-Infrastruktur liegt mit 6,1 genau auf dem Durchschnittswert.