Studie zu E-Government
Deutschland holt bei EU-Benchmark stark auf
Im Ergebnis der diesjährigen Studie sind in Deutschland 95 Prozent der 20 untersuchten Dienstleistungen vollständig online verfügbar, was gegenüber 2009 einer Verbesserung von 21 Prozentpunkten entspricht. Damit hat sich Deutschland im Gesamtranking auf den zwölften Platz verbessert, liegt aber damit immer noch hinter der Platzierung aus der Untersuchung von 2007 (Platz 8).
Deutschland bedarf noch Anstrengungen für Spitzenplatz
„Erklärtes Ziel ist der Vorstoß in die Spitzengruppe. Um dies erreichen zu können, bedarf es in den kommenden Jahren allerdings noch einiger Anstrengungen", sagte Tom Gensicke, Leiter Public Services bei Capgemini Consulting, zum Ergebnis.
Beim Grad der Online-Verfügbarkeit, die anhand einer fünfstufigen Skala gemessen wird, erreicht Deutschland 99 Prozent und verbessert sich vom zwölften auf den sechsten Rang. Gleichauf liegen hier Italien und Schweden. Hier zeigt sich der Aufwärtstrend erneut deutlich: 2009 erreichte Deutschland zehn Prozentpunkte weniger und rangierte im Mittelfeld.
Die deutschen Webportale werden hinsichtlich ihrer Gestaltung als bürgerorientiert erlebt, haben zufriedenstellende Werte im Bereich Benutzerfreundlichkeit, weisen jedoch noch großen Nachholbedarf bei der Vernetzung der einzelnen Angebote auf. Mit nur 13 erreichten Prozentpunkten ist der Abstand zum EU-Durchschnitt von 77 Prozentpunkten sehr groß.
Schlechtes Ergebnis bei Ausschreibungen wegen Föderalismus
Die öffentliche Hand wickelt ihren Einkauf von Jahr zu Jahr stärker über elektronische Prozesse ab. Dies steigert die Transparenz, ermöglicht Einsparungen beim Einkauf und trägt so zur Haushaltskonsolidierung bei. Hier verbessert sich Deutschland von 71 Prozent (2009) auf 79 Prozent und liegt damit leicht über dem EU-Durchschnitt. Betrachtet man ausschließlich die Prozessschritte vor der Auftragsvergabe, so schneidet Deutschland allerdings schlechter ab als die EU-Vergleichsgruppe. Hier zeige sich, dass es im föderalen Deutschland aufgrund der Vielzahl von Vergabeportalen immer noch schwierig sei, von einer Ausschreibung zu erfahren.