Analytics auf Platz zwei
Die 10 größten Herausforderungen für den CIO
- Insgesamt 79 Prozent von rund 200 Unternehmen sehen Cybersecurity als größte Herausforderung
- Die Hackett Group bezeichnet die bisherigen Ergebnisse aus Analytics-Initiativen als "trostlos"
- Outsourcing gilt nicht mehr nur als Mittel zum Kostensenken, sondern soll in Sachen Agilität und Flexibilität unterstützen
Nach wie vor stehen IT-Entscheider unter Druck, mit möglichst geringen Kosten möglichst viel Business-Mehrwert zu liefern. Was das im Firmenalltag bedeutet, skizzieren Analysten der Hackett Group anhand von zehn Herausforderungen. Dabei geht es sowohl um technische als auch um organisatorische Fragen. Insgesamt müsse sich die IT mehr Richtung Agilität, Kundenzentriertheit und Effizienz bewegen, so die Auguren.
Die Studie basiert auf einer Befragung von rund 200 internationalen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde US-Dollar. Etwa ein Drittel davon sitzt in Europa. Die zehn Punkte im Einzelnen:
1. Daten und Systeme sichern: Fast acht von zehn Befragten setzen IT-SecurityIT-Security ganz oben auf die Liste. Ein Ergebnis, das die Analysten nicht überrascht: Sicherheit habe immer Priorität. Im Jahr 2020 aber wolle insbesondere auch das Topmanagement wissen, ob genug in Cybersecurity investiert werde. Die Hackett Group rät CIOs, die Frage zu präzisieren. Es gehe nicht um Summen, sondern darum, ob die Investitionen die richtigen Anforderungen adressieren. Alles zu Security auf CIO.de
Analytics auf Platz zwei
2. Den Einsatz von AnalyticsAnalytics optimieren: Mit deutlichem Abstand - 58 Prozent der Nennungen - folgt Analytics auf Platz zwei. Die Hackett Group bezeichnet die Ergebnisse des bisherigen Analytics-Einsatzes als "trostlos". CIOs seien gefordert, Data-Governance-Strukturen einzuführen, die Fähigkeiten im Umgang mit den Tools zu verbessern und Analytics-Operating-Modelle zu entwickeln. Alles zu Analytics auf CIO.de
3. Anwendungsplattformen modernisieren: 52 Prozent der Studienteilnehmer stellen ihre Anwendungsplattformen auf den Prüfstand. Die Analysten raten zur Migration in die Cloud, um Agilität und Skalierbarkeit zu steigern. Gleichzeitig warnen sie vor dem Aufbau weiterer "technischer Schulden".
4. Kosteneffizienter arbeiten: Jeder zweite Befragte gibt an, 2020 kosteneffizienter arbeiten zu wollen. Das ist bemerkenswert, denn in den vergangenen zwei Jahren stand dieses Thema nicht so weit oben auf der Agenda. Die Hackett Group sieht die Ursache für den Wiedereinstieg in die Top Ten in der Angst vor Rezessionen begründet.
5. Komplexität und "technische Schulden" abbauen: Ab dem fünften Rang erreichen die Themen die 50-Prozent-Marke nicht mehr. Mit 44 Prozent der Nennungen schließt der Abbau "technischer Schulden" die Top Five ab. CIOs müssten die Komplexität ihrer Systeme und Anwendungen reduzieren. Die Analysten raten zu "aggressiven" Abbau-Programmen.
6. Fähigkeiten aufbauen, die sich stärker am Business orientieren: 43 Prozent erkennen, dass sie die Fähigkeiten der Unternehmens-IT stärker als bisher an den Bedürfnissen des Business ausrichten müssen. Diese jedoch verändern sich ständig. Notwendig seien daher neben Analytics- und Data SkillsSkills auch Kreativität und Innovationsgeist. CIOs müssten sich als strategischer Partner des Business begreifen, wenn sie relevant bleiben wollten. Alles zu Skills auf CIO.de
7. Daten in die Wertschöpfungskette einbringen: Ebenfalls 43 Prozent der Nennungen erhält der Umgang mit Daten, konkret das Ziel, die Rolle der Daten in der Wertschöpfungskette zu stärken. Wie die Analysten beobachten, erkennen immer mehr Unternehmen, auf welchen Mengen an Daten sie sitzen - ohne diese produktiv zu nutzen. CIOs müssten das Versprechen einlösen, aus Daten Wettbewerbsvorteile zu generieren.
8. Als Berater des Business agieren: IT-Entscheider werden immer noch sehr stark auf der technologischen Seite verortet. 39 Prozent wollen das ändern und sich in die Rolle eines Beraters entwickeln. Dafür brauchen sie genug betriebswirtschaftliches Verständnis, um Business-Strategien und IT-Strategien zusammenzubringen.
9. Die IT agileragiler machen: 37 Prozent der Studienteilnehmer sehen sich um Zuge schnell wechselnder Marktbedingungen gefordert, auch die IT agiler zu organisieren. Alles zu Agile auf CIO.de
10. Den Projektstau in der IT auflösen: Die Hackett Group beobachtet einen "jahrelangen" Stau in der Pipeline der IT-Projekte. Fast vier von zehn Befragten (36 Prozent) wollen dieses Problem 2020 angehen, indem sie die Projekte anhand der Dringlichkeit des Business priorisieren. Das setzt voraus, dass sich der CIO mit allen Stakeholdern im Unternehmen an einen Tisch setzt.
Sechs Ansatzpunkte für CIOs
Aus diesen Herausforderngen folgern die Studienautoren: IT-Entscheider müssen IT-Services anders ausliefern als bisher. Die Analysten nennen dafür sechs Stellschrauben.
1. Analytics und Informations-Management: In vielen Firmen sind die Zuständigkeiten rund um Daten nicht geklärt. Für den Zugriff auf Daten ist meist die IT verantwortlich. Anders sieht es bei Fragen bezüglich Data Ownership und Governance aus. Entscheider müssten regeln, wer Datenarchitektur, StorageStorage, Stammdaten-Management, Datenvisualisierung, Analysis und Data Science sowie Statistic Modeling/Predictive AnalyticsPredictive Analytics verantwortet. Das könne jeweils die IT sein, das Business, ein Center of Excellence oder ein externer Dienstleister. Alles zu Predictive Analytics auf CIO.de Alles zu Storage auf CIO.de
2. Technologie: Die Studienteilnehmer werden 2020 weiter investieren. Jeweils 29 Prozent planen größere Ausgaben für Advanced Analytics- und Datenvisualisierungs-Tools, weitere 63 Prozent (Analytics) beziehungsweise 51 Prozent (Visualisierung) wollen entsprechende Pilotprojekte starten. Noch fließen die Gelder für Cognitive Computing/künstliche Intelligenzkünstliche Intelligenz und virtuelle Assistenten zurückhaltend: neun Prozent (Cognitive) beziehungsweise sechs Prozent (virtuelle Assistenten) investieren umfassend. Aber 43 Prozent (Cognitive) beziehungsweise 29 Prozent (virtuelle Assistenten) pilotieren bereits Projekte. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de
3. Organisationsstruktur und Governance: Die Aufteilung der Arbeit verändert sich. Allerdings zeigt sich dabei kein einheitliches Bild. So erwarten 57 Prozent der Befragten 2020 mehr Arbeit für die Corporate IT - dagegen sagen 14 Prozent, es wird weniger. 46 Prozent gehen davon aus, dass mehr IT-bezogene Arbeit in die Fachabteilungen wandert. 19 Prozent erwarten eher einen Rückgang. 21 Prozent übertragen Centers of Excellence mehr Workload, drei Prozent weniger. Stichwort Sourcing: Bei 30 Prozent der Befragten nimmt das IT-Outsourcing zu, bei 14 Prozent ab. 29 Prozent wollen sogar wieder mehr insourcen.
4. Mitarbeiter: Die Hackett Group konstatiert einen Mangel an bestimmten Fähigkeiten innerhalb der IT. Besonders hoher Bedarf bestehe in Sachen Kreativität und Innovationsfähigkeit, Data Savviness und der Fähigkeit, firmenintern Beziehungen zu knüpfen. Gefragt sind demnach auch betriebswirtschaftliches Verständnis, strategische Planung/Roadmapping und Beratung. Hier nehme die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage derzeit jedoch ab.
Zunahme an Self Services
5. Service Design: 2020 wird das Design von Services stärker in den Fokus rücken. Die Zunahme an Self- Service-Funktionen ist ein Indikator dafür. IT-Entscheider müssten verstehen, dass sie sowohl für interne als auch für externe Kunden arbeiteten. Die Hackett Group sagt eine steigende Nutzung von Chatbots voraus - sobald diese bessere Ergebnisse liefern.
6. OutsourcingOutsourcing: War es beim Outsourcing ursprünglich um Kostensenkung gegangen, etablieren sich einschlägige Service Provider zunehmend als Partner in Sachen Agilität und Flexibilität. Das erklärt mehr als jeder dritte Befragte. Wichtigste Inhalte beim Outsourcing sind Risiko- und Sicherheits-Management, Systemintegration und Anwendungsentwicklung beziehungsweise Implementierung. Alles zu Outsourcing auf CIO.de
Die Analysten räumen ein, dass CIOs 2020 unter Druck stehen. Sie halten es aber für möglich, die wachsenden Anforderungen zu erfüllen.