Chief Information Officer 2020

Die Rolle des CIO wird komplexer



Dr. Marcus Eul ist Partner für IT und digitale Transformation bei Strategy&, dem Strategieberatungsunternehmen von PwC und verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Industrie sowie der Strategieberatung für Kunden in Europa, Nordamerika und dem Nahen Osten


Robert Keil ist Senior Data Product Strategist beim Münchner Startup Mindfuel und hilft Firmen dabei, Datenprodukte zu konzipieren und zu skalieren. Vorher war er mehrere Jahre Strategieberater bei Strategy&, der Strategieeinheit von PwC.
Vom IT-Verwalter zum Alleskönner: Die Rolle des CIO wird schwieriger und vielfältiger, bietet aber auch mehr Chancen.

Lange Zeit waren CIOs vornehmlich für die Bereitstellung von IT-Infrastruktur und die technologische Abbildung von Prozessen verantwortlich. Mit dem digitalen Wandel wächst nun ihre Verantwortung, auch Mehrwerte für den Kunden zu schaffen und dadurch den Umsatz zu erhöhen. Zusätzlich gibt es einen stetigen Strom neuer Technologien, die es zu bewerten und, sofern sinnvoll, zu nutzen gilt.

Dadurch steigt die Komplexität der CIO-Aufgabe enorm: CIOs werden vom IT-Verwalter zum "Tausendsassa". Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, stehen ihnen oft höhere IT-Budgets zur Verfügung. Damit verbunden sind Chancen und Risiken: CIOs können sich als echte "Wertschaffer" im Unternehmen etablieren und werden dann im Idealfall nicht mehr primär als Kostenverursacher gesehen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass sie durch den erweiterten Kundenfokus und den Zwang, alle Trends zu erkennen, überfordert werden.

Welche IT-TrendsIT-Trends in den nächsten Jahren relevant sein werden und welche Bedeutung sie für CIOs haben, wird im Folgenden beschrieben. Manchmal geht es um die Steigerung des Kundenumsatzes, manchmal auch um die interne Optimierung hinsichtlich Kosten oder Sicherheit (siehe Grafik). Alles zu IT Trends auf CIO.de

Die wichtigsten IT-Trends.
Die wichtigsten IT-Trends.
Foto: PwC

Digitale Ökosysteme

Über alle Branchen hinweg sind zunehmende Kooperationen von Unternehmen in digitalen Ökosystemen zu beobachten. Dabei werden häufig über zentrale Plattformen und gemeinsame Schnittstellen verschiedene digitale Services für die Kunden bereitgestellt, die die Fähigkeiten der teilnehmenden Partner vereinen. So taten sich die beiden Carsharing-Services Car2Go von Daimler und DriveNow von BMW zum übergreifenden Service Share Now zusammen, der die Fahrzeugflotten beider Hersteller zusammenführt.

Ergänzt wird dieses Mobilitätsökosystem durch weitere Angebote (zum Beispiel Free Now) im gemeinsamen Joint Venture Your Now. Für CIOs bedeutet das, dass sie zusammen mit der Geschäftsführung prüfen sollten, inwiefern ein digitales Ökosystem auch für das Geschäftsmodell ihres Unternehmens sinnvoll ist. Wenn das der Fall ist, muss in Abstimmung mit potenziellen Partnern eine Plattform aufgebaut werden, die die verschiedenen IT-Landschaften und Datentöpfe auf Basis gemeinsamer Schnittstellen verbindet und den technischen Grundstein für das Ökosystem legt.

Immersive Experience

Die Kombination mehrerer Technologien wie Virtual RealityVirtual Reality (VR), Augmented RealityAugmented Reality (AR), Gestensteuerung, Mimikerkennung oder Conversational Interfaces erlaubt die umfängliche Einbeziehung menschlicher Sinne (insbesondere Hören, Sehen, Tasten) in einer sogenannten Immersive Experience. In den letzten Jahren wurde dieser Trend insbesondere durch die Unterhaltungsindustrie vorangetrieben. Doch bisher konnten sich darüber hinaus noch keine entscheidenden Use Cases durchsetzen. Alles zu Augmented Reality auf CIO.de Alles zu Virtual Reality auf CIO.de

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