Ranking Europa
Die beliebtesten Arbeitgeber der Absolventen
Stattdessen agierten etwa Firmen aus Kanada oder Australien im internationalen Wettbewerb professionell – auch, indem sie erfolgreich deutsche Fachkräfte anwerben. Besonders auf technisch versierte Fachkräfte hätten Unternehmen aus aller Welt abgesehen. „Für Deutschland, das jetzt schon über einen Mangel an MINT-Fachkräften klagt, kann diese Entwicklung fatale Folgen haben“, schlägt Thomas Schonscheck von der ManpowerGroup Alarm.
Sprachkenntnisse werden zu wichtig genommen
Hierzulande beschäftigt laut ManpowerGroup nur jedes fünfte Unternehmen Personal aus dem Ausland. Im EU-Vergleich bedeute das lediglich einen Platz im Mittelfeld. Zu 80 Prozent scheiterten die Anwerbeversuche deutsche Firmen an den eigenen hohen Ansprüchen. So werden hierzulande von Anfang an Deutschkenntnisse eingefordert. Jedes vierte Unternehmen sieht in der Sprachbarriere die größte Hürde bei Besetzung von Stellen mit Bewerbern aus dem Ausland. Der EU-Durchschnitt liegt nur bei 16 Prozent.
„Hiesige Firmen stufen bereits bei der Einstellung perfekte Deutschkenntnisse genauso hoch ein wie das fachliche Know-how“, moniert Vera Calasan, Vorsitzende der Geschäftsführung der ManpowerGroup Deutschland. Anderswo – etwa in Norwegen oder Italien – achte man vor allem auf Hard Skills und Soft Skills wie Ehrgeiz und vertraue darauf, dass die Sprachkenntnisse mit der Zeit schnell reifen.
Deutsche Arbeitgeber seien gefordert, gezielt Bewerber anzusprechen, die mit absehbarem Aufwand geschult werden können, so Calasan: „Wer auf den hundertprozentig passenden Kandidaten wartet, wird die Talent-Lücke in seinem Unternehmen niemals schließen können.“
Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung
In einer großangelegten internationalen Vergleichsstudie hat die ManpowerGroup gerade ermittelt, wie ausgeprägt die Schwierigkeiten bei der Personalrekrutierung weltweit sind. Global haben demnach 34 Prozent der Firmen Probleme dabei, Stellen zu besetzen. Gegenüber dem Vorjahr ist dieser Wert unverändert, nachdem er seit dem Tiefstwert von 30 Prozent in 2009 leicht angestiegen war.