Diese Fehler sollten Bewerber vermeiden
Die gefährlichsten Karrierefallen
Neuerdings wird Bewerbern empfohlen: "Fragen Sie im Vorstellungsgespräch, welcher Führungsstil gepflegt wird."
Überall erklingt dann die Hymne de Demokratie. Die Meinung der Belegschaft sei gefragt. Manchmal werden Mitarbeiter sogar zu "Mitunternehmern" hochgejubelt (wobei man vorsichtshalber dann doch davon absieht, sie angemessen an den Unternehmensgewinn zu beteiligen!)
Autoritärer Führungsstil hat ausgedient
Doch unter dem demokratischen Deckmantel verbergen sich oft die Ellbogen autoritärer Führung. Zwar dürfen die Mitarbeiter den Speiseplan in der Kantine und den Bildschirmschoner ihres Computer bestimmen - aber keiner fragt sie, wenn wesentliche Entscheidungen anstehen, etwa ein Umzug, eine Fusion, eine Änderung der Geschäftsstrategie. Jeder Journalist auf der Pressekonferenz erfährt mehr über die Geschäftszahlen und die Zukunftspläne des Unternehmens.
Etliche Firmen - auch solche, die sich "modern" nennen - führen noch wie zu Kaiser Wilhelms Zeiten: nach dem Prinzip von Befehl und Gehorsam. Wie demokratisch oder autoritär ein Unternehmen ist, können Sie meist an den gehobenen Führungskräften erkennen: Wie transparent gehen se mit Geschäftszahlen, wie menschlich mit Untergebenen, wie fair miteinander um? Demokratischer Führungsstil pflanzt sich nach unten fort - autoritärer leider auch!
- So klappt die Zusammenarbeit in der Firma
Damit es im Unternehmen "funktioniert", sollten Führungskräfte einige Regeln befolgen. Stefan Bald stellt sie vor. - Tipp 1
Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mitarbeitergespräche und bereiten Sie sich gut darauf vor. - Tipp 2
Hören Sie Ihren Mitarbeitern zu; achten Sie auch auf leise Zwischentöne. - Tipp 3
Vereinbaren Sie mit Ihren Mitarbeitern realistische Ziele. - Tipp 4
Erläutern Sie Ihren Mitarbeitern auch, warum das Erreichen der Ziele für das Unternehmen/Ihren Bereich wichtig ist. - Tipp 5
Sprechen Sie mit ihnen auch darüber, wie sie diese erreichen können und welche Schritte hierfür nötig sind. - Tipp 6
Klären Sie mit Ihren Mitarbeitern auch, was sie brauchen, damit sie die vereinbarten Ziele erreichen und die übertragenen Aufgaben erfüllen können. - Tipp 7
Denken Sie stets daran, dass Sie als Führungskraft für die Leistung Ihrer Mitarbeiter verantwortlich sind. Ihre Leistung wird an der Leistung Ihrer Mitarbeiter gemessen. Setzen Sie diese deshalb so ein, dass sie ihr Potenzial entfalten können. - Tipp 8
Kontrollieren Sie regelmäßig, ob Ihr Mitarbeiter sich noch auf dem richtigen Weg zum Erreichen der (Zwischen-)Ziele befinden. - Tipp 9
Würdigen Sie die Leistung Ihrer Mitarbeiter angemessen. - Tipp 10
Kritisieren Sie ein registriertes Fehlverhalten zeitnah, damit sich dieses nicht zu einem Verhaltensmuster verfestigt. - Tipp 11
Äußern Sie Kritik jedoch stets unter vier Augen - speziell wenn sie auch persönliche Verhaltensmuster des Mitarbeiters betrifft. - Tipp 12
Machen Sie Ihren Mitarbeitern nie (finanzielle) Zusagen, von denen Sie nicht sicher wissen, dass Sie diese auch hundertprozentig einhalten können.
Manager haben einen sicheren Job
Was haben Militärpiloten und Topmanager gemeinsam? Den Schleudersitz! CEOs sind nicht nur Meister im Entlassen sondern auch im Entlassenwerden! Der eine geht "unfreiwillig", die anderen im gegenseitigen Einvernehmen (also noch unfreiwillig, siehe Einvernehmen). Woran scheitern Top-Manager? Jeder Dritte an dem, was er lauthals von seinen Mitarbeitern verlangt hat: an (seiner) Leistung.
Andere kommen bei Fusionen unter die Räder, wieder andere laufen ins Messer einer Intrige. Und sicher gibt es auch einige, die nichts gegen ihren Abgang haben: Denn während die Militärpiloten hart aufschlagen, fallen etliche Manager in ein weiches Abfindungsnetz, das sie ein Leben lang trägt. Nun können sie sich mit interessanten Problemen beschäftigen. Etwa ihrem Handicap beim Golfen.