Aufstieg, Krisen und Skandale
Die Geschichte der Telekom
Die Ära Obermann
Und schon ist wieder Zeit für einen neuen Mann an der Spitze: Am 13. November 2006 übernimmt René Obermann den Chefposten bei der Deutschen Telekom. Timotheus Höttges übernimmt den Vorstand der T-Com sowie Vertrieb und Service in Deutschland. Hamid Akhavan leitet T-Mobile sowie Produktentwicklung und Innovation.
"Konzentrieren und gezielt wachsen" heißt das Motto des neuen Steuermanns. Doch zunächst beweist Obermann 2007 vor allem Mut zum Konflikt, denn von einem dauerhaften Abschied aus dem wirtschaftlichen Jammertal kann bei der Telekom keine Rede sein: Auf eine Gewinnwarnung folgt wieder mal ein Kurssturz.
Einschneidende Maßnahmen sollen es richten: Wegen des Plans, 50000 Telekom-Mitarbeiter ab 1. Juli 2007 in drei tariflich schlechter gestellte Servicegesellschaften, nämlich DT Technischer Service GmbH, DT Netzproduktion GmbH und DT Kundenservice GmbH auszulagern, gibt es wieder mal Krach mit der Gewerkschaft. Ende Juni stimmen aber die bei ver.di organisierten Gewerkschaftler mehrheitlich einem Kompromiss zu.
T-Systems-Chef Lothar Pauly erweist sich als unglückliche Wahl: Er muss Ende Mai gehen. Vermutet wird, dass er in die Siemens-Korruptionsaffäre verstrickt ist, außerdem agiert T-Systems nicht sonderlich erfolgreich. Nun soll es die Zusammenarbeit mit einem strategischen Partner richten, der ab März gesucht wird. Am 1. Dezember übernimmt Reinhard Clemens den Vorstandsposten für Geschäftskunden und damit T-Systems, zuvor hatte Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick diese Aufgabe kommissarisch inne.