Sechs wichtige Trends

Die IT von Morgen - selbst organisierend, flexibel und vernetzt

23.08.2005
Von Ingo Butters
Rund 100 IT-Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft haben im Rahmen des so genannten Feldafinger Kreises über die wichtigsten IT-Trends beraten. Aspekte wie Steuerung und Organisation standen im Mittelpunkt der Diskussion. Zentrale Erkenntnis: Die IT der Zukunft ist zwar extrem komplex, verwaltet sich aber praktischerweise von selbst.

Bei ihrem ersten Treffen 2002 standen die Teilnehmer des Feldafinger Kreises noch ganz unter dem Eindruck des New Economy Booms. Die Thesen, die sie in ihren Beratungen formulierten, beschäftigen sich vor allem mit den Chancen und dem Einfluss des Internets auf Gesellschaft und Ökonomie. Dieses Mal rückten die IT-Experten handfestere Themen wie Infrastruktur, Anwendungen und Vernetzung in den Vordergrund. Die Ergebnisse der Tagung haben sie in sechs Trendaussagen zusammengefasst:

1. Sich selbst organisierende Systeme mit strategischer Bedeutung: IT-Systeme werden in Zukunft so komplex, dass zentralisierte Überwachungsinstanzen und Fachkräfte mit der Organisation und Instandhaltung überfordert sind. Abhilfe können sich selbst organisierende, selbst reparierende und autonome Systeme schaffen. Angesichts der Nachfrage nach individualisierten und universell überall einsetzbaren Endgeräten und Services sehen die Wissenschaftler hierfür einen großen Markt.

2. Intelligente Software-Agenten übernehmen Routine-Aufgaben: Die Agententechnologie hat seit ihrer Einführung in den 80er Jahren den Weg aus den Forschungslaboren in das kommerzielle und industrielle Umfeld gefunden. Software-Agenten integrieren, beobachten und analysieren komplexe Umgebungen und Prozesse. Sie helfen zu planen und zu entscheiden und können sogar lernen. Agentenbasierte Technologien sind sehr flexibel und reagieren schnell auf geänderte Bedingungen, Prozesse und Abläufe. Verstärkt wird der Einsatz der Software-Agenten durch den Wandel von der produkt- zur serviceorientierten Gesellschaft. Auch die zunehmende Globalisierung der Märkte und immer kürzerer Time-to-Market-Phasen erhöhen den Bedarf an flexiblen, autonomen Entscheidungsprozessen.

3. Web Services für die prozessorientierte Integration und Automation: Web Services forcieren die standardisierte Automatisierung und Integration von Geschäftsprozessen. Damit können sie künftige Märkte des E-Business gut unterstützen. Nachholbedarf sehen die Experten allerdings noch beim Thema Sicherheit: Es fehlt an auf Anwendungen und Prozesse abgestimmten Architekturen, die allen Nutzen Schutz bieten.

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