IT-Manager wetten
Die IT-Welt wird zum Marktplatz
Um die Vision eines solchen Marktplatzes nach dem Prinzip der hybriden IT-Services umzusetzen, ist eine ausgefeilte Architektur zur Komplexitätsbewältigung erforderlich. Besonders die Modellierung des Zusammenspiels zwischen den fortbestehenden Teilen der Inhouse-IT des Unternehmens und den über das Portal bezogenen Services ist eine Herausforderung. Hier ist es erforderlich, ein Integrationskonzept zwischen der traditionellen IT und dem IT-Marktplatz zu entwerfen und technologisch im Idealfall durch eine Referenzarchitektur umzusetzen, damit die Potenziale der Vision wirklich realisierbar werden.
Der CIO und seine IT-Fachkräfte, die im Bereich Enterprise-Architektur tätig sind, müssen indes dafür sorgen, dass der unternehmensspezifische Bedarf an IT-Services adäquat im Marktplatz abgebildet wird. Voraussetzung ist allerdings, dass organisatorische, prozessuale und IT- sowie marktregulatorische Rahmenbedingungen den Konsum von hybriden IT-Services über ein zentrales Self-Service-Portal erlauben.
Konsequenzen und Ausblick
Es ist nicht ausgeschlossen, dass IT-affine Unternehmen mit ausgeprägten Fertigkeiten und entsprechendem Personal einen Marktplatz, wie er hier beschrieben wurde, selbst unterhalten und gegebenenfalls auch Partnern oder sogar Wettbewerbern zugänglich machen werden. Wahrscheinlicher ist indes, dass traditionelle IT-Servicedienstleiter das Potenzial erkennen und die IT aus der Steckdose massenkompatibel in die Realität überführen.
Immerhin wird die Komplexitätsbewältigung - unter anderem die technologische Automatisierung und Integration - auf den drei unteren Schichten des Modells ein Schlüsselfaktor für die Effizienz und Effektivität des Portals und damit für seinen erfolgreichen Einsatz. Übernehmen IT-Dienstleistungsfirmen diese Aufgaben, können Kunden die Services konsumieren, die wirklich mehrwertbringend für ihre Geschäftstätigkeiten sind.
Schatten-IT wird überflüssig
Abschließend ist festzuhalten: Das Kompositum verschiedener IT-Services in einem hybriden Marktplatz erlaubt Unternehmen bereits in naher Zukunft den bedarfsgerechten Bezug von Dienstleistungen, die sie für die konkrete Bewältigung einer Aufgabe oder eines Business-Service benötigen. Ferner liefert dieser Ansatz eine effektive Vorgehensweise, um Schatten-IT in den Fachbereichen überflüssig werden zu lassen. Voraussetzung ist die richtige Abbildung der Bedürfnisse aller IT-Stakeholder im Portal und eine adäquate Zuordnung zwischen IT-Services und unterstütztem Geschäftsprozess.
CIOs werden sich im Zuge dieses Wandels vermehrt mit der richtigen Auswahl und Kombination der im Marktplatz angebotenen Services auseinandersetzen. Langwierige Detaildiskussionen über Service-Level-Agreements und verschiedene Infrastruktur-Produkt-Features gehören dann endgültig der Vergangenheit an. Disziplinen wie Enterprise Architecture und Multi Supplier Integration werden durch diese Entwicklung eine noch stärkere Position in der Unternehmens-IT einnehmen.
Der CIO und die Unternehmensarchitekten können sich letztendlich darauf konzentrieren, die strategischen Geschäftsinitiativen aus der Perspektive der IT voranzutreiben und diese dabei frühzeitig in entsprechende Anforderungen an IT-Services zu übersetzen. Die benötigten Services werden anschließend normiert und verbrauchsorientiert aus dem hybriden IT-Service-Marktplatz konsumiert - so einfach und praktisch wie Strom aus der Steckdose.
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Weitere Wetten finden Sie im CIO-Jahrbuch 2017 Neue Prognosen zur Zukunft der IT |