Windows und Linux verbinden

Die neue Mainframe-Strategie von IBM

25.07.2011
Von Hartmut  Wiehr

Hier ist auch zu berücksichtigen, dass IBM und andere Hersteller wie HP, Intel, Novell oder BMC die Open Virtualization Alliance unterstützen, die im Mai rund um KVM von Red Hat gegründet wurde. Klar formuliertes Ziel dieser Allianz ist es, ein Gegengewicht zu VMware zu schaffen. Inwieweit dieses Ziel umgesetzt wird, hängt von der Intensität ab, mit der die Unterstützer den hehren Worten auch Taten folgen lassen. Zumindest IBM scheint es ernst zu meinen, wie das Beispiel zEnterprise zeigt.

Blades bringen Linux- und Windows-Applikationen in den Mainframe

Die neue Mainframe-Generation für den Einstiegsbereich soll weniger als die Vorläufermodelle kosten. Wie viel genau allerdings Kunden auf den Tisch legen müssen, damit wollte auch diesmal keiner der IBM-Offiziellen herausrücken. Die kleinere Einstiegsvariante M05 sei schon für einen höheren fünfstelligen Betrag zu haben, ließ sich Trauner auf wiederholte Nachfrage entlocken. Um aber schnell hinzuzufügen, dass man dafür natürlich nur eingeschränkte Funktionalitäten erwarten dürfe.

Neue Dimensionen für die Mittelstandskunden: IBM verspricht eine einfache Integration alter Anwendungen in eine Mainframe-Umgebung.
Neue Dimensionen für die Mittelstandskunden: IBM verspricht eine einfache Integration alter Anwendungen in eine Mainframe-Umgebung.
Foto: IBM

Umgekehrt ließ es sich der Vorzeigekunde Datev, vertreten durch Lothar Lux, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter der IT und des Rechenzentrums, während der Münchner Pressekonferenz nicht nehmen, mehrfach darauf zu verweisen, dass man weniger mit der Hardware als mit den Software-Preisen ein Problem habe. Mainframes gehörten neben den Servern und Speichergeräten anderer Hersteller zum festen Inventar der drei Datev-Rechenzentren. Allein um schon die Peak-Zeiten rund um die Abgabe der Steuerunterlagen der vor allem mittelständischen Unternehmen abfedern zu können, sei man auf extrem leistungsfähige Infrastruktur angewiesen. Hardware-Preise spielten da angesichts des effektiven Mehrwerts keine so große Rolle.

Ob das für einen normalen mittelständischen Betrieb in gleichem Maße zutrifft, muss sich erst noch herausstellen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.

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