Retail IT


Oracle baut Beratung aus

Die Retail-Strategien von IBM, SAP & Co.

05.02.2013
Von Hartmut  Wiehr

Auch bei IBM spricht man von "Revolution": In New York berichtete das Unternehmen, das sich erst 2012 von seiner kompletten Hardware-Division für Retail (Kassensysteme, POS etc.) getrennt hatte, von einer "bahnbrechenden" Anwendung von "Big Data" für die Retail-Branche. Der so genannte "Social Sentiment Index" sei in der Lage, durch die Durchforstung unzähliger Konsumentenbestellungen und Meinungsäußerungen auf Webseiten und Online-Shops zukünftige Modetrends vorherzusagen.

IBM sagt den Modetrend 2014 vorher

Auf der NRF Big Show in New York, der größten Retail-IT-Veranstaltung der Welt, waren die meisten Vorträge sehr gut besucht.
Auf der NRF Big Show in New York, der größten Retail-IT-Veranstaltung der Welt, waren die meisten Vorträge sehr gut besucht.
Foto: NRF

IBM wagt die Prognose, dass die großen Marken, Anbieter von Modeartikeln und Schmuckproduzenten 2014 mit einem "Victorian Style" auf den Markt kommen würden, der sich an Vorbildern aus dem 19. Jahrhundert orientiere. Hersteller und Retailer könnten sich schon jetzt auf diesen "nächsten Trend" vorbereiten und zum Beispiel entsprechende Marketing-Kampagnen entwerfen. Es sei - so IBM - erwiesen, dass sich von 2009 bis 2012 der Umfang von "Victorian Chatter" im Internet um den Faktor Elf erhöht habe. Seit 2010 seien bereits mehr als zwei Dutzend amerikanische Warenhäuser auf diesen Trend aufgesprungen. Bis 2014 werde dies zu einer Massenproduktion für solche Produkte führen.

HP und DellDell zeigten sich in New York weniger risikobereit. Denn was passiert, wenn sich IBMs Retail-Prognose als Flop erweist? Sie setzten mehr auf ihre traditionellen Angebote in Sachen Hardware und Services. Während Dell eine eigene auf Retail-Bedürfnisse ausgerichtete Geschäftseinheit geschaffen hat, die vor allem auf Beratung und Service setzt, propagiert HP eine "Omnichannel-Strategie": Egal, was es auch sei an Retail-Ausrichtungen der Kunden, als Anbieter mit einem "breiten Portfolio" sei man in der Lage, für einen "bruchlosen Übergang" zwischen allen Verkaufskanälen zu sorgen. Alles zu Dell auf CIO.de

SAP kümmert sich um Alternativen für Bonusprogramme

SAP stellte wie schon auf der Sapphire 2012 in Madrid eine Transportlösung vor, die mit Retail nur indirekt zu tun hat. Bei der Transportgesellschaft der Stadt Montreal in Canada startet jetzt ein Pilotprojekt, um die Kundenloyalität zu messen und zu erhöhen. Dazu werden mit Unterstützung von SAP-Applikationen Alternativen zu bisherigen, äußerst langfristigen Programmen mit Bonuspunkten getestet und in die Praxis umgesetzt. Ziel ist es, die Kunden zu einem unmittelbareren Bezug zu "ihrer" Transportgesellschaft zu bringen, eine Art von Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen. Außerdem will man Abwanderung von Kunden vermeiden.

Bei SAPSAP betont man im Gespräch mit CIO Retail-IT, dass die Erfahrungen aus diesem Projekt später relativ einfach auf den Handel zu übertragen seien, zumal man in Montreal die gleichen, zum Teil auf HANA basierenden Anwendungen einsetze, wie sie auch im Retail-Umfeld üblich seien. Alles zu SAP auf CIO.de

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