IT-Landschaft
Die Stuttgarter Börse und die Cloud
Hinsichtlich der Cloud gebe es zwei Arten von Anwender-Unternehmen, hat Christoph Lammersdorf festgestellt: "Die einen wollen in einer Art Dreisprung direkt von der traditionellen Client-Server-Technik in die Cloud; die anderen bereiten sich durch eine vollständige VirtualisierungVirtualisierung ihrer IT-Landschaft sorgfältig auf ein Cloud-Szenario vor", so der Geschäftsführungs-Vorsitzende der Boerse Stuttgart Holding GmbH und IT-Verantwortliche der Stuttgarter Börse. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de
Keinen Zweifel lässt Lammersdorf daran, dass er den letztgenannten Ansatz für den erfolgversprechenderen hält. Vor allem dann, wenn es eben nicht nur darum gehe, Daten in der Cloud zu speichern, sondern auch darum, Anwendungen von dort zu beziehen und nach Verbrauch zu bezahlen: "Um von einer atmenden Infrastruktur zu profitieren, müssen Sie in der Lage sein, die Verarbeitungslast zwischen dem eigenen RechenzentrumRechenzentrum und dem des Anbieters zu verschieben. Und eine dynamische CPU-Zuweisung ist wirklich kein Kinderspiel. Ohne eine flexible Infrastruktur funktioniert das nicht." Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de
Umbau statt Neubau
Den für eine solche Infrastruktur notwendigen Umbau hat die Börse schon 2009 in die Hand genommen - "mit KonsolidierungKonsolidierung, StandardisierungStandardisierung und Virtualisierung", wie Peter Litschel erläutert. Als Bereichsleiter IT Operations zeichnet er für den IT-Betrieb der Stuttgarter Börse verantwortlich. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de Alles zu Standardisierung auf CIO.de
Damals stand der Finanzdienstleister kurz davor, so erinnert sich Litschel, ein neues Rechenzentrum zu bauen, das mit dem extremen Datenwachstum würde Schritt halten können. Immerhin nahmen die gehandelten Wertpapiere innerhalb der vergangenen sechs Jahre von 250.000 auf über 1,1 Millionen zu.
Doch nachdem alle Optionen und Alternativen evaluiert waren, entschied sich die Börse, statt in einen Neubau lieber in die Überarbeitung der IT-Struktur zu investieren. Das Ergebnis dieses Vorhabens ist das, was heute allgemein "Private Cloud" genannt wird: eine weitgehend virtualisierte Inhouse-Infrastruktur, die dem Handelsbereich Kapazität nach Verbrauch zur Verfügung stellt.