Strategic Planning und CRM vorn

Die Top 10 Management-Tools 2017

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Strategic Planning und Customer Relationship Management (CRM) sind die beliebtesten Management-Tools 2017. Sie zählen seit 1993 zu den Top Ten. Neu sind Advanced Analytics und Digital Transformation, wie die Consultants von Bain beobachten.
  • Strategic Planning und CRM erreichen mit jeweils 48 Prozent den höchsten Nutzungsgrad
  • Besonders zufrieden sind die Anwender mit Tools rund um das Total Quality Management
  • Obwohl die Firmenkultur in den Fokus rückt, nutzen nur 32 Prozent das Tool Vision and Mission Statements, was Bain überraschend niedrig findet

Wie schlagen sich der Umgang mit Digital Natives und die DigitalisierungDigitalisierung in der Nutzung von Tools nieder - das untersucht der Berater Bain in der "Management Tools & Trends Survey 2017". Bain vergleicht die Ergebnisse aus den Umfragen von 1993, 2000, 2014 und aktuell 2017. Dabei haben die Consultants 25 Tools abgefragt, wovon sich vier seit 1993 in den Top Ten halten: Benchmarking, Customer Satisfaction, Total Quality Management und Mission and Vision Statements. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Seit 1993 haben sich die Prioritäten bei der Tool-Nutzung verändert, doch vier Werkzeuge zählen durchgängig zu den Top Ten.
Seit 1993 haben sich die Prioritäten bei der Tool-Nutzung verändert, doch vier Werkzeuge zählen durchgängig zu den Top Ten.
Foto: Bain & Company

In der aktuellen Liste der zehn Beliebtesten sind zwei Arten von Tools dazugekommen: Advanced Analytics und Digital Transformation. Herausgefallen - gegenüber 2014 - sind Employee Engagement Surveys und OutsourcingOutsourcing. Alles zu Outsourcing auf CIO.de

Werden die derzeit meistgenutzten Tools in ein Ranking gebracht, ergibt sich folgendes Bild: Strategic Planning und Customer Relationship Management teilen sich mit jeweils 48 Prozent der Nennungen den ersten Platz. Es folgen der Dauerbrenner Benchmarking (46 Prozent) und der Newcomer Advanced Analytics (42 Prozent).

Das Mittelfeld stellen Supply Chain Management (40 Prozent), Customer Satisfaction (38 Prozent) und mit jeweils 34 Prozent Change Management Programs sowie Total Quality Management. Mit jeweils 32 Prozent schließen Digital Transformation und Mission and Vision Statements die Top Ten ab. Damit liegen die letzten Beiden nur knapp oberhalb der durchschnittlichen Nutzung. Betrachtet man alle 25 Tools, zeigt sich im Schnitt ein Nutzungsgrad von 30 Prozent.

Häufigste Nutzung heißt nicht höchste Zufriedenheit

Über den Einsatzgrad hinaus wollte Bain wissen, wie zufrieden die Anwender mit den Werkzeugen sind. Auf einer Skala von eins (geringste Zufriedenheit) bis fünf vergeben die Befragten im Schnitt einen Wert von 3,99. Die am häufigsten eingesetzten Tools (Strategic Planning und CRMCRM) liegen mit 4,03 und 4,01 zwar über dem Schnitt, erreichen aber nicht die besten Wertungen. Alles zu CRM auf CIO.de

Am stärksten zufrieden zeigen sich die Anwender mit Tools für das Total Quality Management.
Am stärksten zufrieden zeigen sich die Anwender mit Tools für das Total Quality Management.
Foto: Bain & Company

Die höchste Wertung von 4,09 schreiben die Anwender Total Quality Management zu. Eine hohe Wertung von 4,07 erreichen Werkzeuge für die Digital Transformation und rund um das Internet of Things. 4,06 Zähler erhalten Advanced Analytics, Customer Segmentation (Nutzungsgrad: 27 Prozent) und Price Optimization Models (20 Prozent Nutzungsgrad) sowie Customer Journey Analysis (18 Prozent Einsatzgrad). Ein Blick ans untere Ende der Liste: den geringsten Nutzungsgrad (zehn Prozent) wie auch die niedrigste Zufriedenheit (3,82) weist Zero-Based Budgeting auf.

Großes Projekt - große Zufriedenheit

Auf das Thema Zufriedenheit gehen die Consultants näher ein. Über ihre verschiedenen Studien hinweg beobachten sie einen Zusammenhang zwischen der Verbreitung eines Tools und der Zufriedenheit. Kurz gesagt: je größer das Projekt angelegt ist, für das das Werkzeug eingesetzt wird, umso höher dessen Wertung.

Konkret heißt das: Groß angelegte Initiativen rund um das Internet of Things (IoT) bescheren den Tools einen Zufriedenheitswert von 4.28 - in begrenzten Projekten liegt die Zufriedenheit mit 3,8 deutlich niedriger. Das ist die größte Diskrepanz, die die Berater festgestellt haben. Weniger stark ist das Gefälle etwa bei Employee Engagement Systems (3,96 versus 3,74 Zähler).

Fünf Trends im Umgang mit Tools

Aus den Umfrage-Daten leitet Bain fünf Trends ab.

1. Unmut über immer mehr Bürokratie: Entscheider beklagen sich über steigende Bürokratie und Komplexität. Sechs von zehn Befragten (60 Prozent) erklären, wachsende Bürokratie behindere ihr Unternehmen.

Nutzen Unternehmen Tools in größer angelegten Projekten, zeigen sie sich mit dem Einsatz zufriedener als in begrenzten Projekten.
Nutzen Unternehmen Tools in größer angelegten Projekten, zeigen sie sich mit dem Einsatz zufriedener als in begrenzten Projekten.
Foto: Bain & Company

2. Digitalisierung gilt als Game-Changer: Zwei Drittel (66 Prozent) der Befragten bestätigen, dass die Digitalisierung den Wettbewerb verändert. Dazu passt, dass Tools rund um Digital Transformation 2017 erstmals auf der Liste der Top Ten stehen. Gleichzeitig räumen viele Studienteilnehmer ein, dass ihr Unternehmen in der Umsetzung der Transformation nicht schnell genug sei.

3. Die Rolle der Unternehmenskultur: 75 Prozent der Studienteilnehmer geben an, die Firmenkultur sei mindestens ebenso wichtig wie die Geschäftsstrategie. Bain findet es daher überraschend, dass lediglich 32 Prozent die entsprechenden Tools - Vision and Mission Statements - nutzen.

4. Konzentration auf den Kunden: Bain kommentiert, die Konzentration auf den Kunden sei nie wichtiger gewesen als heute. Es gebe immer ausgereiftere Tools dafür. Das zeigten die guten Zufriedenheitswerte für Tools rund um Customer Segmentation, Customer Relationship Management und Customer Satisfaction Systems.

5. Der Blick auf die Kosten: Dieser Punkt hängt mit der Kritik an der wachsenden Bürokratie und damit der steigenden Komplexität zusammen. Denn das treibe auch Kosten in die Höhe.

Bain will den Markt weiter beobachten. Laut eigenen Worten haben die Consultants in ihren "Tools & Trends"-Studien über die Jahre hinweg 14.700 Anwender aus 70 Ländern befragt.

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