Digital Twins, IoT, Mixed Reality, KI

Die wichtigsten Technologie-Trends 2020

Stefan Ried ist Principal Analyst bei Cloudflight.

Cloud-native-Architekturen

Trend 1: Public-Cloud-Anbieter bauen ihren Vorsprung durch Special-Purpose-Hardware weiter aus. Bereits 2020 liefern die Hyperscaler (AmazonAmazon, MicrosoftMicrosoft, GoogleGoogle) einen Großteil ihrer Cloud-Services auf jeweils speziell dafür designter Hardware, wie zum Beispiel Tensor Processing Units (TPU) oder Graphics Processing Units (GPU). Dadurch haben die Private-Cloud- und Edge-Data-Centers einen weiteren Effi­zienznachteil. Neuromorphic-Hardware und Quantum Computing sind die Innovationen des kommenden Jahrzehnts, nicht des kommenden Jahres. Alles zu Amazon auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Trend 2: Sicherheit, DatenschutzDatenschutz, Wartbarkeit, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit werden "Build-in Features": Baut man diese Eigenschaften nicht gleich in Applikationen ein, ist später kaum ein vernünftiger Betrieb möglich. Dabei verändern sich die Paradigmen in Richtung Enterprise Computing. So sollten Micro­service-Architekturen 2020 beispielsweise einen "Zero-Trust"-Ansatz implementieren, statt Legacy-Konzepte wie Firewalls und VPNs in die CloudCloud zu migrieren. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Datenschutz auf CIO.de

Trend 3: Container sind überall. Kubernetes wird zur PaaS-Alternative. Nicht nur in großen Mengen in Pu­blic-Cloud-Infrastrukturen, sondern auch auf kleinen Devices mit 1 bis 2 Gigabyte RAM werden Container massiv verteilt eingesetzt. Zudem wird für fortgeschrittene Cloud-Nutzer die eigene Operations-Umgebung von Open-Source-Frameworks auf dem Container-Cluster eines Hyperscalers zur Alternative zu dessen PaaS-Diensten.

Am Beginn der Entwicklung eines digitalen Produkts sollten PaaS-Dienste genutzt werden, um schnell an den Markt zu kommen. Später kann der Schritt zurück auf den IaaS-Level mit eigenen Operations für große Volumina günstiger sein. Die Kubernetes Marketplaces machen diesen Schritt möglich.

Trend 4: Die Anforderungen an Architekten steigen. Die Schwelle für Applikationslogik fällt. Die richtigen Dienste auf die Topologie von IoT, Edge und Public Cloud zu verteilen, ist nicht einfach und kann sich kontinuierlich verändern. Dynamische Infrastruktur im Code zu beschreiben, setzt sich 2020 durch. Auf der anderen Seite wird die Implementierung von einfacher Applika­tionslogik durch Low-Code-Tools immer attraktiver.

Digitalportfolio

Erfolgreiche Digitalstrategien implementieren ein Portfolio-Management digitaler Produkte und Dienstleistungen, um deren wachsende Zahl zu koordinieren. Ähnlich dem Product-Lifecycle-Management analoger Produkte ist dies die Verbindung zwischen der Strategie und den einzelnen Angeboten. Nur ist der Lifecycle von digitalen Produkten viel kürzer. Besonders wenn man die ersten digitalen Experimente in reifere Produkte konsolidieren möchte, ist ein professionelles Vorgehen die einzige Möglichkeit, Frustration bei Anwendern zu vermeiden.

Digitalstrategie

Dass Unternehmen eine Digitalstrategie aufbauen, ist kein neuer Trend. 95 Prozent der deutschen Unternehmen haben 2020 eine solche Strategie. Doch die Ansprüche an diese Strategien wachsen erheblich. Kunden und Investoren fragen nach dem Zweck der Investitionen. Der CDO wird 2020 einige operative Themen an das Digitalportfolio-Management abgeben und zugleich den Digital Purpose konsistent zur Corporate Strategy liefern müssen.

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