Public IT


Bis zu 25 Rollouts gleichzeitig

Doppik-Mammutprojekt mit SAP

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

In Phase Drei stellen wir auf einen Produkthaushalt mit Bilanzen und Konzernkonsolidierung um. Vorher werden wir aber zunächst die Phase Zwei auswerten. Dann erst fällt die politische Entscheidung, inwieweit man über die erreichte Verbundrechnung hinaus einen Produkthaushalt etablieren will.

CIO.de: Eine der Besonderheiten ist ja, dass die Aufgaben vom Werkvertragspartner T-Systems auf die eigenen Leute übergehen.

Opdenhövel: Ja, die Phase Zwei stemmen wir seit Jahresanfang 2011 mit Bordmitteln. Wir haben noch eine minimale externe Unterstützung, aber den gesamten Rollout-Prozess leisten wir jetzt mit eigenen Leuten. Durch einen umfassenden Know-how-Transfer haben wir uns darauf vorbereitet.

Landeseigenes Competence Center übernimmt Aufgaben von T-Systems

Wir haben inzwischen das landeseigene Competence Center aufgebaut, so dass wir uns dafür gut gerüstet sehen. Der Know-how-Transfer hat gut funktioniert, unsere Mitarbeiter sind fit für die ProjekteProjekte. Seit dem 1. Juli laufen bei den Oberfinanzdirektionen Rheinland und Münster sowie vier ausgewählten Finanzämtern sechs Pilotprojekte in der Steuerverwaltung. Wir treiben parallel die Vorarbeiten mit IT.NRW und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz sowie zwei wissenschaftlichen Instituten voran. Alles zu Projekte auf CIO.de

CIO.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem Stand der Dinge?

Opdenhövel: Wir können wirklich sehr zufrieden sein. Es gibt immer etwas, was auch mal schwierig ist. Wenn ich aber unter Phase Eins einen Strich ziehe, dann war sie ein Erfolg. Die Zusammenarbeit mit unserem Generalunternehmer hat gut funktioniert. Wir haben ein laufendes, SAP-zertifiziertes Competence Center, eine landeseinheitliche Kasse und auch der Rechenzentrumsbetrieb ist sichergestellt. Bei solchen Großprojekten ist es ja nicht selten, dass größere Schwierigkeiten vorkommen. Bei uns sind sie glücklicherweise ausgeblieben. Wir liegen sowohl zeitlich als auch vom Budget her im Plan, und die Qualität stimmt auch.

CIO.de: Was würden Sie den anderen Bundesländern raten, worauf sie achtgeben sollten?

Opdenhövel: Was würden wir anders machen, wenn wir die Möglichkeit dazu hätten? Wir haben im Übergang von Phase Eins zu Phase Zwei ein paar Probleme gehabt, die Rollout-Planung, also auch unsere eigene Kapazitätsplanung, mit den Kapazitäts- und Terminplanungen der Ressorts abzustimmen, während die ersten Rollout-Projekte schon liefen.

Die Mitarbeiter sind hochmotiviert und gehen mit Schwung an die Sachen heran. Da ist es dann schon ärgerlich, wenn im Alltagsbetrieb Dinge nicht so funktionieren, wie man es sich wünscht. Wir sind als Projekt permanent gewachsen und müssen nun feststellen, dass wir eine Größe erreicht haben, die es notwendig macht, die Organisations- und Steuerungsstrukturen der Anfangszeit den aktuellen Verhältnissen anzupassen. Da müssen wir - das liegt in der Natur des Projekts - immer wieder hinschauen und auch nacharbeiten.

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