Strategien


Best-in-Cloud-Referent Wolfgang Henseler

"Ein gutes User Interface ist möglichst wenig User Interface"

14.10.2014
Von Florian Kurzmaier

Zur Computerwoche-Veranstaltung Best in Cloud werden Sie eine Keynote beisteuern, auf wir uns schon sehr freuen. Das Thema: die sozialen und ökonomischen Folgen der massiven Veränderungen des Internets hin zu Cloud-Computing, Big Data, Industrie 4.0 oder dem "Internet of Things". Wo liegen für Sie die großen Herausforderungen an unsere Gesellschaft?

Wolfgang Henseler: Eine der größten Herausforderungen ist der bereits angesprochene Wandel im Denken. Also weg vom Faktenwissen hin zu methodischem Denken, oder anders ausgedrückt: vom Mitarbeiter zum Mitdenker. Wir dürfen unsere wichtigsten Wirtschaftsressourcen wie das Innovations- und Kreativitätsdenken nicht wie es derzeit passiert an das Silicon Valley verlieren, sondern müssen diese Kompetenz gezielt aufbauen und nutzen.

"Das Problem sind immer die Übergänge"

Aus dem Titel Ihre Vortrages, "Schöne smarte Welt", lese ich eine Anspielung auf Aldous Huxleys "Brave New World" heraus. Bewegen wir uns mit unserer mittlerweile sehr datenfixierten Wirtschaft - kombiniert mit ebenfalls ausgesprochen neugierigen Nachrichtendiensten - in Richtung einer Dystopie?

Wolfgang Henseler: Nein, nein, das denke ich nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Daten geben uns seit jeher Wissen und wir sind auf Daten angewiesen, um zu überleben. Wir bewegen uns mit diesen neuen Phänomenen hin auf eine neue wesentlich bessere Gesellschaft. Das Problem sind immer die Übergänge von einer Form in die andere Form, weil diese mit Veränderungen, neuen Orientierungsmodellen etc. einhergehen, was uns Menschen immer ein Unbehagen bereitet. Wir haben hier aber die Möglichkeit als Mensch erstmals in einem Maße mitbestimmen und mitgestalten zu können, welches wir zuvor nie hatten. Es liegt also ans uns diese neue Gesellschaft aktiv zu formen und zu gestalten.

Was können wir als "einfache" Endverbraucher tun? Das iPhone in die Isar zu schmeißen und in die digitale Eremitage zu verschwinden dürfte wohl kaum eine Lösung sein. Und wie sieht es mit Unternehmen aus?

Wolfgang Henseler: Eher das Gegenteil. Wenn wir es verstehen uns über diese neuen Geräte (Smartphone, Smartwatch etc.) im demokratischen Sinne zu organisieren und entsprechende Strukturen hierfür entwickeln, dann gelangen wir in eine neue Dimension des Miteinanders, sowohl auf individueller und sozialer Ebene als auch auf Corporate Level.

Herr Henseler, vielen Dank für das Gespräch, wir freuen uns auf Ihren Vortrag bei Best in Cloud!

Wolfgang Henseler: Sehr gerne, es wird mir ein Vergnügen ;-)

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