Reden, zuhören, entwickeln
Ein Tag im Leben eines IT-Beraters
Teamarbeit ist alles
13:30 Uhr: Zwischen den Schreibtischen der Accenture-Berater ist immer Bewegung, keiner verschanzt sich hinter seinem Bildschirm, immer wieder stecken zwei Entwickler die Köpfe zusammen. Persönlicher Austausch ist für Blamauer gerade im Zeitalter von Internet und Mail eine Voraussetzung für den Erfolg. In den Meetings fehlt der Laptop. "Ohne PC kann man sich besser auf das Wesentliche konzentrieren."
15:00 Uhr: Ein weiterer Telefontermin, um die unmittelbaren Schritte zur Einführung des nächsten Software-Releases abzustimmen, dann das nächste Meeting. Blamauer entschuldigt sich bei Projektleiterin Kehr, dass er nicht teilnehmen kann. Er muss sich noch mit den aufgelaufenen Fehlern beschäftigen. Auch wenn die Fachabteilung das Problem in das Bug-Tracking-System schreibt, hakt Blamauer gern nach und erfragt am Telefon wichtige Infos.
16:20 Uhr: Business Analyst Ivan rollt seinen Stuhl an Blamauer Schreibtisch. Der Slowake ist im Accenture-Team die Schnittstelle zur Fachabteilung des Kunden, er übersetzt deren Anforderungen in technische Konzepte, die die Programmierer schließlich umsetzen. Die Anforderungen sind anfangs noch recht allgemein und entwickeln sich erst, darum ist es auch Blamauer Aufgabe, das Softwaredesign möglichst flexibel zu halten. Gleichzeitig muss es skalierbar sein, damit die Performance stimmt. Die beiden schauen gebannt auf den Bildschirm, im Testbetrieb ist ein Fehler aufgetaucht, Blamauer klickt sich durch die Codezeilen im Debugger, er kann ihn nicht rekonstruieren. Kurze Ratlosigkeit. Auch Entwickler Markus vom Schreibtisch gegenüber zuckt mit den Schultern. Ist es vielleicht ein Bug in der Standardsoftware und damit ein Fall für den Hersteller? Ein Kollege vom Schreibtisch nebenan horcht auf, er arbeitet beim Softwarehersteller und wird sich um den Fall kümmern.
17:34 Uhr: Die Sonnenrollos im Großraumbüro fahren automatisch hoch, die Schreibtische der Berater sind noch besetzt. Blamauer beginnt seine Tour von Entwickler zu Entwickler, um offene Punkte im Bug-Tracking-System zu besprechen. Einige Fehler stuft er ihrer Dringlichkeit hoch, andere lösen sich, und Blamauer kann wieder einen Punkt mehr in seinem Notizbuch durchstreichen. Zwischendurch gibt es Pausen, denn noch nicht jeder Entwickler hat Zeit gefunden, sich einen Überblick über seine Bugs zu verschaffen. Blamauer öffnet sein Framework und vertieft sich in die Domänenspezifische Sprache. Dass die Abende für die Berater an sehr vollen Tagen wie dem heutigen manchmal länger werden, zeigen zwei Pizzaschachteln, abgelegt und vergessen auf einem Schrank im Großraumbüro.
- Robert Laube, Director und Service Line Lead Business Intelligence für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, drei Kinder:
"Ich habe E-Mails von meinem Mobiltelefon verbannt. Auch nehme ich mir, wann immer möglich, die Zeit, morgens mit meinen Kindern zu frühstücken und sie in die Schule und den Kindergarten zu bringen." - Yasmine Limberger, Group Manager Personalmarketing für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Ich will vor allem das Gefühl haben, dass es meiner Tochter gut geht, ich aber auch als Teilzeitführungskraft einen guten Job mache. Außerdem benötige ich auch ein wenig Luft für persönliche Dinge. Das bedarf einer exakten Terminplanung. Man darf Dinge nicht liegenlassen, sondern muss seine Prioritäten zeitnah abarbeiten und immer alles im Blick behalten." - Petra Kaltenbach-Martin, Service Line Lead Dynamics CRM für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Es ist schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Bisher klappt es aber mit viel Organisation. Beispielweise nutze ich die Schlafzeiten meines Kindes, um Dinge abzuarbeiten. Zudem muss man viel Energie und Motivation für Kind und Beruf mitbringen. Dennoch ist es schön, beide Welten zu verbinden." - Hans-Peter Lichtin, Country Director Avanade Schweiz, zwei Kinder:
"Die gemeinsame Zeit mit meiner Familie versuche ich so bewusst wie möglich zu nutzen. Es gibt Tage, da kann ich durchaus mit meiner Familie frühstücken und auch zu Abend essen. Das Wochenende verbringe ich mit meiner Familie." - Dominik Steiner, Business Development Executive Avanade Schweiz, Zwillinge:
"Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, dass man lernt, sich persönlich abzugrenzen und sich Freiräume schafft oder auch spontane Freiräume mal für sich nutzt. Ich versuche von Zeit zu Zeit früh nach Hause zu gehen und so den Abend mit der Familie zu genießen und arbeite dann liegen gebliebene Arbeit am Abend nach - etwa wenn meine Kinder im Bett sind. Oder ich frühstücke mit den Kindern und bringe sie dann in die Tagesstätte. An einem solchen Tag beginne ich dann eben eine Stunde später zu arbeiten." - Eva Steiger-Duerig, HR & Recruiting Consultant bei Avanade, zwei Kinder:
"Wir haben die Kinderbetreuung sehr gut organisiert. Zudem habe ich das Glück, dass die Stadt Zürich ein gutes Kinderbetreuungsangebot hat und mein Mann sich auch an der Kinderbetreuung mitbeteiligt. Dennoch ist das Betreuungsangebot in Zürich auch mit sehr hohen Kosten verbunden." - Carmen Egelhaaf, Senior Marketing Specialist Avanade, ein Kind:
"Abends schreibe ich mir eine Checkliste, was privat am nächsten Tag alles organisiert und erledigt werden will: Lebensmittel einkaufen, aufräumen, Hemden und Blusen zur Reinigung bringen, Geburtstagskarte an Tante Irmgard schreiben, Geschenk für das Patenkind besorgen etc., damit ich nach der Arbeit gleich durchstarten kann. Unsere Putzfrau trägt viel dazu bei, dass ich von einigen Haushaltsaufgaben entlastet bin und möglichst viel Zeit mit meinem Sohn verbringen kann. Und ein Netzwerk von Freunden (da keine Oma in der Nähe) hilft aus, wenn mein Sohn krank ist oder Kindergartenferien zu überbrücken sind." - Andrea Cebulsky, Director Legal Europe Avanade, zwei Kinder:
"Sicherlich ist auch das Reisen manchmal eine Herausforderung - ich bin fast immer mindestens ein- bis zweimal die Woche unterwegs. Ein-Tages-Reisen sind noch zu managen. Problematischer wird es, wenn man für ein paar Tage weg muss, dann muss auch mal die Oma mithelfen. Da ist es dann wichtig, dass man frühzeitig planen kann, insbesondere weil mein Mann die Woche auch unterwegs ist. Der Terminkalenderabgleich mit vier Familienmitgliedern ist manchmal eine Herausforderung für sich."