Lünendonk-Studie zum Mobile Enterprise
Eine echte Mobile-Strategie haben nur wenige
Die Getriebenen
Eine Erkenntnis der Lünendonk-Studie "Mobile Enterprise Review" lautet ja, dass eher die Non-ITler, sprich Fachabteilungen, den Nutzen mobile Anwendungen positiv sehen. Und diese erzeugen dann auf der Supply-Seite - in der IT - einen entsprechenden Druck, weil sie eine schnelle Umsetzung erwarten. Die IT-Verantwortlichen von DHL, Scout24 und Easycredit berichten, wie sie in ihren Unternehmen das Thema Mobile Enterprise angehen.
Markus Voss,
SVP Global IT Strategy & Solutions bei DHL Supply Chain
Bei uns ist die Frage nach dem Device noch nicht endgültig entschieden. Im stark wachsenden BYOD-Bereich haben wir beispielsweise etwa 1600 iOS-Geräte, 1000 Android und rund 40 Windows Devices im Einsatz. Ähnliches gilt für Geräte im Unternehmensbesitz. Aus Sicherheitsgründen gibt es sensible Bereiche, wo diese company owned devices unverzichtbar sind. Dazu gehören etwa auch die Barcode-Scanner in der Logistik. Android-Geräte können das viel billiger als bisherige Geräte, auch wenn es Geräte sein müssen, die für den betrieblichen Einsatz geeignet sind (zum Beispiel stossfest).
Der Kostenvorteil gehört denn auch zu den drei Punkten die ich als Vorteil eines Mobile Enterprise sehe. Mit TabletsTablets kann ich gegenüber Desktop-PCs sparen und habe noch den positiven Aspekt, dass der Mitarbeiter nicht mehr abgetrennt in einem Raum sitzt, sondern sich direkt im Lager unter seinen Mitarbeitern bewegen kann. Ebenso vereinfacht es den Informationsaustausch mit Partner und Kunden. Den Hauptnutzen des Mobile Enterprises sehen wir als B2B-Unternehmen jedoch in Prozessoptimierungen: so lassen sich zum Beispiel Inventuren optimieren oder im Transportbereich kann der Fahrer jetzt in Echtzeit mitteilen, dass er abgeliefert hat. Alles zu Tablets auf CIO.de
Unter dem Strich werden wir aber nicht alle Mitarbeiter mit Mobiles ausstatten. Zur Zeit sind wir bei rund sieben Prozent. Allerdings könnte sich das Bild gerade in der Logistik mit dem Aufkommen der Wearables ändern - so arbeiten wir vielfach mit Ringscannern und pilotieren zum Beispiel Augmented Reality Brillen für komplexe Prozesse.
Reinhold Rehbichler,
Bereichsleiter IT bei easyCredit
Als IT-Abteilung sind wir durch das iPhoneiPhone in eine andere Situation geraten. Die Non-ITler treten jetzt mit der Erwartungshaltung ihrer privaten mobile-Nutzung an uns heran. , Dabei lösen iPhone und iOS nicht die grundsätzlichen Mobility-Probleme, da diese nicht für den Firmenkundenbereich ausgerichtet sind. Insgesamt stellt sich abseits jeder Effizienz-Diskussion bei der mobil-Strategie nur eine zentrale Frage: Was bringt Nutzen für den Anwender? Alles zu iPhone auf CIO.de
Dabei gilt es Kommunikationsbrüche innerhalb der unterschiedlichen Kunden-Zugangswege zu vermeiden. In unserer Branche bedeutet das etwa, dass eine Kunde, der mobil einen Geschäftsprozess begonnen hat, diesen dann auch mit einem Berater in einer Filiale fortsetzen kann, ohne dass seine Daten alle nochmals erfasst werden. Deshalb sind Multichannel-Strategien für uns ein wichtiges Thema.Zudem hat die Security bei uns einen ganz besonderen Stellenwert. Sicher wird irgendwann eine mobile Plattform geben, die alles abdeckt. Aber derzeit lässt sich eine Mobilisierung aller Prozesse, sowohl unter Security- als auch unter Kostenaspekten nicht abbilden.
Intern ist ByoD für uns aus rechtlichen Gründen nicht darstellbar. Wir sind auf Blackberry 10 gegangen und unterstützen zwangsläufig wegen der Endgeräte auch iOS. Unsere Präferenz wäre eigentlich Windows Phone gewesen, was wir auch pilotiert haben. Allerdings wäre der Zusatzaufwand nicht zu rechtfertigen gewesen.