Digitalisierung im Retail
Einzelhandel setzt auf mobile Technologien
Lange schien das Schicksal des klassischen Einzelhandels besiegelt. Online-Shops wie Amazon und Co jagten von Jahr zu Jahr mehr Umsatzanteile ab - auch im lukrativen Weihnachtsgeschäft. Doch der HandelHandel hat die Herausforderungen der DigitalisierungDigitalisierung angenommen und kräftig in Wireless-Technologien investiert. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Top-Firmen der Branche Handel
Laut einer internationalen Studie des Marktforschungsunternehmens Vanson Bourne, das im Auftrag des Mobile-Device-Management-Anbieters Jamf 700 IT-Entscheider im Einzelhandel in den USA, Großbritannien, Japan, Deutschland, Frankreich und Australien befragte, nutzen bereits 99 Prozent der Geschäfte eine mobile Technologie. Fast alle Befragten planen weitere Investitionen in mobile Technik.
Die hohe Investitionsbereitschaft verwundert nicht weiter, wenn man in Betracht zieht, dass sich 91 Prozent der Einzelhändler durch den Technologieeinsatz eine Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit versprechen. Zudem glauben fast 60 Prozent, so einen besseren Kundenservice zu bieten. Und fast die Hälfte sieht darin die Chance, mehr von ihrem Produktangebot präsentieren zu können.
Fast 80 Prozent der Händler offerieren laut der Studie kostenloses Wi-Fi in ihren Geschäften. Zudem haben fast zwei Drittel ihre Beschäftigten mit Mobile Devices ausgestattet. Und bei 65 Prozent der Befragten dienen Mobile Devices als Point-of-Sale-System (POS). Die Verknüpfung von realer Einkaufswelt und Onlineshop haben 63 Prozent umgesetzt. Touchscreens zur Verbraucherinformation und -führung sind bislang nur bei 62 Prozent implementiert. Insgesamt scheint der Trend zur Nutzung von mobilen Technologien im Einzelhandel nicht mehr aufzuhalten zu sein.
Befragt nach ihren Investitionsabsichten, gaben 95 Prozent zu Protokoll, künftig ihre Mitarbeiter mit Mobile Devices auszustatten. Ebenso weit oben auf der Agenda steht die Umstellung des POS auf mobile Technologien. Als fast genauso wichtig sehen die Entscheider interaktive Touchscreens. Hierin wollen 94 Prozent investieren. Und die Verbindung zwischen physischem und Online Store planen 93 Prozent der Händler.
Der verstärkte Einsatz mobiler Technologien schlägt sich auch in den Prozessen nieder. Beinahe alle Teilnehmer der Studie sind davon überzeugt, dass sich nicht nur das Management verbessert, sondern auch Aufgaben wie die Inventurplanung oder die Prozesse am POS. Ferner lasse sich so das Kundenerlebnis personalisieren.
Befragt nach der Art der eingesetzten Endgeräte ergibt sich ein divergentes Bild. Fast die Hälfte nutzt einen Mix aus Apple, Windows und/oder Android. 41 Prozent verwenden eine Mischung aus Windows und/oder Android. Die Behauptung Apple sei im Business-Umfeld die erste Wahl, scheint auf den Handel nicht zu zutreffen. Lediglich zehn Prozent des Einzelhandels setzt auf eine reine Apple-Umgebung.
Die Betreiber heterogener Gerätelandschaften gaben signifikant häufiger (45 Prozent) zu Protokoll, Probleme mit dem Management ihrer Devices zu haben. In Android- und/oder Windows-Umgebungen hatten nur 31 Prozent damit Probleme und im Apple-Umfeld lediglich 23 Prozent. Auch mit Blick auf Security- und Compliance-Fragen scheint der Betrieb einer heterogenen Device-Umgebung keine gute Idee zu sein. Fast 43 Prozent berichten in diesem Zusammenhang von Problemen.
Wird dagegen nur Windows, Android oder Apple genutzt, dann bereitet das Thema Sicherheit lediglich etwas mehr als jeweils 32 Prozent Schwierigkeiten. Unter dem Strich deutet dies daraufhin, dass der Betrieb einer Gerätelandschaft, die nur von einem Hersteller stammt beziehungsweise nur ein Betriebssystem nutzt, effizienter ist. Ferner hatten der Studie zufolge 82 Prozent der Android- und Windows-User mit Problemen wie Sicherheitsfragen, Geräteausfällen und Ähnlichem zu kämpfen.
Herausforderungen, die allerdings auch leicht zu lösen sind: Mit einer Mobile-Device-Management-Lösung. 91 Prozent der Befragten unterstreichen den positiven Nutzen von MDM in der Retail-IT. Ein Ergebnis, das mit Blick auf den Auftraggeber der Studie nicht weiter überrascht.