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KfW wagt den Wettbewerb

Ende des IT-Monopols

Seit Anfang 2008 ist die Ipex Bank rechtlich von der KfW abgekoppelt. Damit verändert sich die gesamte IT der Frankfurter Bankengruppe.
Innenansicht des Kassensaals der KfW in Berlin.
Innenansicht des Kassensaals der KfW in Berlin.
Foto: KfW

Als Monopolist lebte es sich gut. Die IT bei der Frankfurter KfW-Bankengruppe bestimmte jahrelang den Zeitpunkt, bis zu dem einzelne ProjekteProjekte begonnen werden sollten. "Die Fachbereiche mussten aufgrund beschränkter interner Ressourcen häufig die Warterolle einnehmen", erläutert Bernd Schreiber, bei der KfW für IT-Betrieb, -Infrastruktur und -Services zuständig. Doch seit dem 1. Januar dieses Jahres ist etwas anders: Die KfW hat die Ipex Bank in die rechtliche Selbstständigkeit entlassen, die immerhin ein Drittel des IT-Geschäfts in der Bankengruppe ausmacht. Sie gehört weiterhin zu 100 Prozent der ehemaligen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Dennoch bedeutet das für die IT-Abteilung vor allem eines: Das IT-Monopol war gestern. Alles zu Projekte auf CIO.de

Professionalisieren des Dienstleisters

Jetzt regiert der freie Wettbewerb, und die Preise auf dem Markt entscheiden über die Partner in der IT, die Services, Betrieb oder einzelne Systeme betreuen. "Uns wurde uns bewusst, dass man nicht ohne IT leben kann, aber sehr wohl ohne eigene IT", sagt Bernd Neumann, der im IT-Zweigestirn neben Schreiber rangiert und für die in Service- und Business-Management aufgeteilte Software-Entwicklung zuständig ist. Die IT musste leistungs- und wettbewerbsorientierter werden. Man müsse sich als IT-Dienstleister "professionalisieren", sagt Neumann.

Bernd Neumann, Direktor der KfW-Bankengruppe: "Uns wurde bewusst, dass man nicht ohne IT leben kann, sehr wohl aber ohne eigene IT."
Bernd Neumann, Direktor der KfW-Bankengruppe: "Uns wurde bewusst, dass man nicht ohne IT leben kann, sehr wohl aber ohne eigene IT."

Die IT-Manager Neumann und Schreiber setzen sogenannte IT-Business-Manager ein, die Ansprechpartner für die Kunden wie etwa die Ipex Bank und das Bindeglied zur internen IT sind - mit ihren verschiedensten Produkten aus dem Service-Management wie etwa Systemen zur Darlehensbuchhaltung, Materialverwaltung oder dem Kreditrisiko. War vorher jeweils ein Ansprechpartner für ein Produkt zuständig, übernehmen die Mittler aus dem IT-Business-Management nun das Anforderungs-Management über die gesamte Prozesskette hinweg.

Anders als etwa Key-Account-Manager, die es in vielen Unternehmen bereits gibt, übernimmt der Business-Manager die Verantwortung für die IT-Architektur und entscheidet, mit welchen Services die Kundenanforderungen abgedeckt werden. Dadurch entsteht ein Wettbewerb innerhalb des IT-Service-Managements um die Kundenaufträge. "Das bedeutet nicht, dass die Business-Manager nun die Tollen sind und die Anwendungsentwickler die fleißigen Bienchen", erläutert Schreiber, "wir haben schlicht eine neue und notwendige Rolle geschaffen." Zwei Business-Management-Abteilungen gibt es heute. Etwa 30 Mitarbeiter von den 350 in der IT Beschäftigten sind nun als Generalisten für diese neu geschaffenen Abteilungen unterwegs.

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