Profunde Marktkenntnis und regelmäßige Kommunikation unerlässlich
Erfolgreiches Offshoring: Täglich den Provider anrufen
Aberdeen unterstützt die These, dass der Blick aufs Geld allein keinen Erfolg mehr bringt. So wurden die so genannten "Best in Class"-Firmen (Unternehmen, die anhand bestimmter Kriterien als besonders erfolgreich gelten), die sich gegen Indien und für China oder Osteuropa entschieden haben, mit dem Schnitt der Unternehmen verglichen, die an den Subkontinent outsourcen.
Ergebnis: Zwar berichten 78 Prozent der Indien-Kunden gegenüber 67 Prozent der "BiCs" von Kostensenkungen. Aber: 61 Prozent der Klassenbesten beobachten eine Verbesserung der Operationen und Prozesse. Von denen, die nach Indien auslagern, sind es nur 26 Prozent. Und während sich in 78 Prozent der BiCs die IT-Abteilung jetzt stärker auf strategische Arbeiten konzentrieren kann, trifft das nur auf 53 Prozent der Indien-Kunden zu. Und: 56 Prozent der "BiCs" melden eine erhöhte User-Zufriedenheit. Unter denen, die nach Indien auslagern, sind es nur 24 Prozent.
Fazit: Das gelobte Land des IT-Outsourcings gibt es nicht. Aberdeen rät zu einer Multi-Sourcing-Strategie, bei der mehrere Provider aus verschiedenen Ländern ausgewählt werden. Das ist schon allein deswegen wichtig, um bei politischen oder anderen Krisen nicht in falschen Abhängigkeiten zu stecken.
Wer erfolgreich outsourcen will, muss sich also mit den Providern und ihren Leistungen genau auseinandersetzen. Das scheint schwerer zu sein als gesagt. Auf die Frage nach den größten Herausforderungen beim Offshoring äußern knapp drei von vier Befragten (74 Prozent) Probleme, einen Provider mit den richtigen Skills zu finden. Schwierigkeiten gibt es auch mit ungeeigneten Management-Strukturen (55 Prozent), Unklarheiten darüber, welche Bereiche ausgelagert werden sollen (54 Prozent) und Verzögerungen wegen sprachlicher oder kultureller Probleme (52 Prozent).