Deutschland im Vergleich mit anderen Nachzügler
USA bleiben Offshoring-Vorreiter
Zwischen 1,2 und 1,6 Millionen IT-Arbeitsplätze hat die US-Wirtschaft bisher an Standorte wie Indien oder Philippinen ausgelagert. Europa habe bislang etwa eine halbe Million Jobs an Dienstleister im Ausland vergeben, ein Zehntel davon die deutschsprachigen Länder.
Die Volkswirte der Deutschen Bank stufen den für dieses Jahr prognostizierten Zuwachs in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem Prozent der IT-Beschäftigten als gering ein. Die Angst vor dieser Entwicklung wertet die Studie indes als eine Ursache für den Mangel an Informatik-Studenten in der Bundesrepublik - der wiederum zur Klage der IT-Firmen über fehlenden Fachkräfte-Nachwuchs führe.
DB Research versucht, der Sorge vor dem "Job-Killer" Offshoring entgegenzuwirken: mit der These von Wohlfahrtsvorteilen für alle involvierten Volkswirtschaften und einem genauen Blick auf die Entwicklung in die Vorreiter-Wirtschaft jenseits des Atlantik.
Zwischen 1999 und 2005 schrumpfte die IT-Wirtschaft in den USA um gut 200.000 Jobs - neben Offshoring auch bedingt durch technischen Fortschritt, allgemeinen Strukturwandel und den Verlauf der Konjunktur. Während das Segment der gehobenen Tätigkeiten um 333.000 Beschäftigte (15) Prozent wuchs, gingen bei den einfachen Tätigkeiten 571.000 Stellen (32 Prozent) verloren. Hier sanken auch die Reallöhne leicht, während sie für anspruchsvollere Arbeit moderat stiegen.