Albtraum Transparenz
Es lebe das Geheimnis!
Der geheimnislose Arbeitsplatz
Doch das Misstrauen, das der Anspruch des totalen Durchblicks verursacht, fällt als Bumerang immer auch auf den Menschen zurück. Auf den Arbeitnehmer vor allem. In der Arbeitswelt ist der Transparenztraum bereits für Millionen Menschen Wirklichkeit geworden. Und mit ihm ein Klima des dauernden Misstrauens. In vielen heutigen Unternehmen herrscht ein Kult der Kontrolle. Hochqualifizierte und vermutlich hoch motivierte Angestellte müssen in Großraumbüros mit gläsernen Wänden und Türen arbeiten, wo jeder verträumte Blick aus dem Fenster, jedes Nasebohren, jeder Anruf des Ehepartners transparent ist. Keine Sekunde kann der Großrauminsasse sicher sein, unbeobachtet zu bleiben. Selbst von der Straße aus sind viele Bürogebäude durchschaubar.
Geheimnisse haben zu dürfen, ist eine der wichtigsten Voraussetzungen von Freiheit. Und Freiheit ist Voraussetzung für jede kreative Arbeit. Die türlosen, gläsernen Büromonster unserer Tage stehen in der Tradition des antiken Steinbruchs, der so angelegt war, dass die darin schuftenden Sklaven, deren Motivation zu Recht bezweifelt werden konnte, stets von Aufsehern beobachtet werden konnten. Angesichts des offenen und jederzeit spürbaren Misstrauens, das solche Arbeitsbedingungen offenbaren, muss sich niemand wundern, dass ein wachsender Teil der Büroangestellten längst innerlich gekündigt hat und für seine Aufpasser nur das unbedingt notwendige und sichtbare tut.
Eine Welt ohne Geheimnis, so Hartmut Böhme, wäre nicht nur eine "Welt ohne Liebe" und "den Zauber der Attraktion", sondern auch eine "Wüste der Langeweile" und der "Verlust aller Spannkraft". Das kann sich eigentlich auch kein Unternehmen wünschen, das letztlich auf nichts so sehr angewiesen ist, wie auf die Kreativität und Arbeitsfreude seiner Mitarbeiter.
- Glücklich sein
Seien Sie glücklich. Besonders, wenn Sie nach Ideen suchen. - Ein Problem neu formulieren
Formulieren Sie, wenn nötig, ein Problem neu. - Bewegung
Oder gehen Sie ein paar Schritte: Gewinnen Sie Abstand und damit wieder neue Sichtweisen. - Lenken Sie sich ab
Wenn Sie eine Denkblockade haben oder sich in einer gedanklichen Sackgasse befinden, lenken Sie sich ab. Schauen Sie sich etwas Lustiges an. - Beschäftigung
Entdecken Sie etwas, mit dem Sie sich schon immer beschäftigen wollte. Sie wissen eigentlich schon, was das ist. - Aus mehreren Perspektiven denken
Betrachten Sie Ihre Fragestellung bereits zu Beginn bewusst aus verschiedenen Perspektiven. - Die erste Idee ist nicht immer die Beste
Geben Sie sich nicht mit der erstbesten Idee zufrieden. - Mit alten Mustern brechen
Brechen Sie alte Muster auf. Versuchen Sie, neu an eine Sache heranzugehen. - Sich selbst zum Staunen bringen
Eröffnen Sie sich jeden Tag Möglichkeiten zu staunen. Schreiben Sie Ihre Entdeckungen auf, und bringen Sie auch andere zum Staunen. - Quelle
Christiane Stenger, "Lassen Sie Ihr Hirn nicht unbeaufsichtigt! - Gebrauchsanweisung für Ihren Kopf", 252 Seiten, EAN 9783593500126, ISBN 978-3-593-50012-6
(Quelle:Wirtschaftswoche)