Das Ende der SIM-Card
eSim: Vorteile, Nachteile, Sicherheit, Kompatibilität
Wie sieht es mit der Sicherheit aus?
Bei der ersten Aktivierung einer eSIM verschlüsselt die Karte das Profil, die Kommunikation mit dem Provider erfolgt ebenfalls verschlüsselt - die eSIM ist laut Giesecke und Devrient so sicher wie die herkömmliche SIM. Kopieren und Manipulation seien so gut wie unmöglich. Ob ein Gerät mit eSIM anfälliger für Hacker ist, ist nach unserer Meinung reine Spekulation. Eine drahtlose Zugriffsmöglichkeit auf die eSIM bietet natürlich eine Angriffsfläche mehr. Beim Thema Datenschutz ändert sich nichts. Wie bisher ist eine einfache Identifizierung und Ortung eines Handy-Nutzers per IMEI möglich. In Deutschland waren schließlich noch nie "nicht zurückverfolgbare Prepaid-Handys" erhältlich.
Werden herkömmliche SIMs (inklusive Makro- und Nano-) verschwinden und wen stört das?
Die herkömmliche SIM hat für Kunden und Gerätehersteller viele Nachteile, es sollte sie aber zumindest als Parallel-Angebot noch die nächsten zehn Jahre geben. Negative Folgen kann die neue eSIM vielleicht für kleine Anbieter und Spezialisten wie z.b. Blauworld haben, die weniger Marktmacht und Online-Präsenz als große Telko-Konzerne besitzen. Ohne die Übergabe einer Karte fehlt den Telekomfirmen schließlich ein Marketing-Mittel, das die Gerätehersteller nutzen können.
Wie der Providerwechsel in der Praxis ablaufen wird, ist unseres Wissens ebenfalls noch nicht ganz klar. Das liegt aber auch in den Händen des Geräteherstellers bzw. Entwickler des Betriebssystems. Wir vermuten aber, dass man noch einige Zeit "Karten" kaufen kann, diese werden aber nur einen Download-Code enthalten.
Fazit
Etwas Misstrauen gegenüber Neuerungen der Mobilfunkbetreiber ist verständlich. Bei der neuen eSIM scheint es aber wenig echte Nachteile für die Nutzer zu geben. Vor allem für zukünftige Mobilgeräte ist die eSIM sehr sinnvoll. Die eSIM bringt vielleicht eher Nachteile für die Provider, da sich der Einfluss der Gerätehersteller erhöhen könnte. Allenfalls für Reisende könnte die fest verbaute SIM Problem bringen – man kann nicht mehr einfach eine Karte des besuchten Landes einsetzen. Für die meisten Endanwender ist es aber wohl schlicht irrelevant, ob ihre Karte bereits eingebaut ist oder nicht. Zumindest das Gefummel mit Mikro-Adaptern und Winz-SIMs bleibt einem dann zukünftig erspart.