Studie - Prioritäten der Anwender
Fachkräftemangel beim Mainframe
Zugespitzt auf die Applikationsmodernisierung geben 46 Prozent als Ziel aus, Legacy-Codes und -Apps mit Hilfe von Service-orientierten Architekturen (SOA) und Web Services zu verlängern. Dabei soll der Umbau der Architektur soweit wie möglich minimiert werden. 43 Prozent wollen die Flexibilität und Agilität ihre Kernanwendungen erhöhen, 39 Prozent die Kosten des Supports für alte Applikationen senken. Auffällig ist, dass das Streben nach Flexibilität und Agilität im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen ist.
39 Prozent hatten Ausfälle
Vier Faktoren begründen jeweils für mindestens zwei Drittel der Firmen mit steigenden MIPS die fortgesetzten Investitionen im Mainframe-Bereiche: Verfügbarkeitsvorzüge, Stärken im Bereich Sicherheit, die Überlegenheit zentralisierter Data-Server und die herausragende Eignung von Mainframes für die Anforderungen an Transaktions-Durchlauf. Im Vergleich zu 2011 liegt das Augenmerk mittlerweile einen Tick weniger auf dem Security-Aspekt.
39 Prozent der Befragten mussten im vergangenen Jahr ungeplante Mainframe-Ausfälle hinnehmen. In 10 Prozent der Firmen hatten diese signifikante Folgen. In jeweils rund 30 Prozent der Fälle waren Fehler der Hardware, der System-Software oder von Inhouse-Apps die Ursache.
Sorgen bereitet vielen Unternehmen die Knappheit an Mainframe-Spezialisten. Die Mangel an Fachkräften und Skills wollen 53 Prozent durch interne Schulungen ausgleichen. 40 Prozent versuchen, externe erfahrene Fachleute zu rekrutieren. 37 Prozent wollen das Problem durch Outsourcing lösen.
Automatisierung und Software-Tools
29 Prozent setzen in dieser Frage auf Automatisierung, 25 Prozent auf den Einsatz zusätzlicher Software-Tools. Für immerhin 23 Prozent ist dieser Engpass ein Grund, vom Mainframe Abschied zu nehmen. Nur ein Fünftel verfällt auf den in anderen Zusammenhängen naheliegenden Weg der Rekrutierung von Hochschulabsolventen. Das Problem liegt auf der Hand: Der Nachwuchs spezialisiert sich auf anderen Feldern und will seine Karriere nicht auf Wissen über ein vermeintliches Auslaufmodell gründen.