40 Prozent Arbeitszeit für Informationssuche
Falsche ERP-Strategie
Die Klassenbesten heben sich außerdem dadurch von anderen ab, dass sie fast doppelt so oft ein eigenes IT-Support-Team für mobile Geräte und ERP-Apps vorhalten. Das sei aus zweierlei Gründen wichtig. Zum einen wüssten technisch unkundige Mitarbeiter häufig nicht, wie sie ERP-Software auf mobilen Geräten für sich nutzbar machen könnten. Zum anderen mache es die Vielzahl unterschiedlicher Mobilgeräte - noch dazu häufig aus dem Consumer-Bereich - nötig, die Einhaltung von Mindeststandards zu überwachen und Geräte zu testen.
Smartphones als Barcode- und RFID-Leser
Der Blick auf die für die Studie "Mobility in ERPERP 2011" abgefragten Daten zeigt, dass die führenden Firmen auch technisch weiter sind als andere. Drei Viertel von ihnen sehen sich selbst in der Lage, mobile Geräte und Apps für den mobilen Zugriff aufs ERP-System ausreichend abzusichern. In der Nachzügler-Gruppe sind nur 39 Prozent so selbstbewusst. Zwei Drittel der Klassenbesten arbeiten außerdem mit mobilen Geräten, die Barcodes und RFID-Chips lesen können. Hier fallen die beiden anderen Gruppen ebenfalls merklich zurück. Alles zu ERP auf CIO.de
Schien beim Anteil der Firmen, die überhaupt mobilen ERP-Zugang anbieten, der Unterschied zwischen den drei Gruppen nicht allzu groß, spreizt sich das Feld weiter auf beim Blick auf einzelne ERP-Module. 62 Prozent der Klassenbesten haben Sales- und Marketing-Anwendungen mobilisiert. Von den übrigen Unternehmen haben das nur 19 Prozent getan.
Am zweithäufigsten haben die Firmen aus der Spitzengruppe die Kontrolle über den Lagerbestand von mobilen Geräten aus zugänglich gemacht, zu 43 Prozent. Von den anderen haben dieses Modul 23 Prozent auf Smartphone oder Tablet gebracht. Ähnlich ist das Bild bei der Verwaltung von Bestellungen.
Je nachdem, welcher der drei Gruppen ein Unternehmen angehört, empfehlen die Studienautoren nächste Schritte. Nachzügler müssten zunächst überhaupt einmal eine Mobilstrategie entwickeln, die sich an der ERP-Strategie orientiere. Für die Durchschnittsgruppe gehört zu den Hausaufgaben, Prioritäten zu setzen, welche Rollen und Funktionen zuerst mobilen ERP-Zugang bekommen sollen. Die Klassenbesten schließlich tun laut Aberdeen Group gut daran, den mobilen Zugang auf mehr Mitarbeiter auszuweiten. Je mehr Kollegen auf ihren mobilen Geräten über aktuelle Ereignisse informiert würden, umso kürzer würden die Antwortzeiten.