Interview mit Rebecca Jacoby, CIO von Cisco

Firmen-Telefonbücher werden zu Facebooks

Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.
Rebecca Jacoby ist seit Oktober 2006 CIO bei Cisco. Der amerikanische Netzwerkausstatter experimentiert im eigenen Unternehmen, wie sich die Effizienz der Mitarbeiter steigern lässt. CIO-Chefredakteur Horst Ellermann sprach mit Jacoby, wie der Arbeitsalltag in Unternehmen in Zukunft aussehen wird. Die Amerikanerin antwortete über die Video-Conferencing-Lösung ihres Hauses.
Cisco-CIO Rebecca Jacoby: "Second Life ist nicht dienlich fürs Geschäft."
Cisco-CIO Rebecca Jacoby: "Second Life ist nicht dienlich fürs Geschäft."

Was glauben Sie, wie werden wir im Jahr 2015 arbeiten? Werden unsere Büros noch so aussehen wie heute und was wird IT zur Veränderung beitragen?

Ich glaube, es sind drei wesentliche Trends, die uns bis dahin beschäftigen werden. Der erste ist VirtualisierungVirtualisierung. Diese wird nicht nur in den Rechenzentren stattfinden, sondern auch auf den Desktops. Zweitens stellt uns die Service orientierte Architektur vor ganz neue Anforderungen. Durch sie wird auch Software as a Service neuen Schub bekommen. Und drittens ändert sich gerade die Art der Zusammenarbeit. Die Collaboration-Tools, die jetzt hochkommen, gehen weit über Web 2.0 hinaus. Sie verändern grundsätzlich die Art, wie Menschen und Unternehmen arbeiten. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

Welche Tools meinen Sie?

Sie gucken gerade in das beste Beispiel. Tele-Presence hat meinen Arbeitsalltag gewaltig geändert. Wenn ich früher einen Conference Call nach Asien hatte, war das ein Albtraum. Da kam die Sprache nur abgehackt rüber, man wusste überhaupt nicht, wer gerade sprach, und irgendwann ist die Verbindung dann ganz abgerissen. Das ist wirklich besser geworden. Gerade habe ich ausschließlich über Tele-Presence einen neuen Senior Mitarbeiter in Bangkok eingestellt. Der ganze Interviewprozess bis zur Vertragsunterschrift hat nur drei Wochen gedauert.

Wenn Sie die von Ihnen genannten Trends gewichten, welcher ist der wichtigste für CIOs?

Der dritte. Alles was mit CollaborationCollaboration und Kommunikation zu tun hat, wird uns besonders herausfordern. Wenn Sie dafür jetzt nicht die nötige Architektur aufsetzen, haben Sie später einen Wettbewerbsnachteil. Konvergenz ist dabei die Grundlage für alles, was sich in Zukunft abspielt. Unified Communication ist der erste Schritt. Alles zu Collaboration auf CIO.de

Was haben Sie denn davon, wenn Ihnen alle Schrott-Mails auf dem Blackberry nachgeschickt werden?

Das ist natürlich ein gutes Beispiel dafür, dass die richtige Technologie nicht alle Probleme lösen kann.

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