Symantec-Studie

Firmen zu langsam bei E-Discovery

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Firmen, die hingegen entsprechende Archivierungs-Lösungen und Best Practices mit formellen Datenaufbewahrungsplänen und automatisierten Legal Holds einsetzen, können 64 Prozent schneller auf Anfragen reagieren als andere Betriebe.

Best Practices verringern Risiken

Sie profitieren zugleich von einer 2,3-mal höheren Erfolgsrate bei E-Discovery-Anfragen. Sie werden laut der Studie zu 78 Prozent weniger mit gerichtlichen Sanktionen behängt und bringen sich zu 47 Prozent seltener in eine kompromittierende rechtliche Lage.

E-Mails sind bei E-Discovery nicht mehr erste Wahl als Dokumentenart. Behörden und Gerichte wollen lieber Akten und Dokumente sehen.
E-Mails sind bei E-Discovery nicht mehr erste Wahl als Dokumentenart. Behörden und Gerichte wollen lieber Akten und Dokumente sehen.
Foto: Symantec

Ebenso ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Betriebe mit Strafgeldern belegt werden, 20 Prozent geringer als bei Unternehmen ohne Best Practices. Trotz der Risiken gab fast die Hälfte aller Befragten an, dass sie keine konkreten Regelungen zur Informationsaufbewahrung haben. Rund 30 Prozent (Deutschland: 27 Prozent) setzen sich aktuell mit diesem Thema auseinander, während 14 Prozent (Deutschland: 17 Prozent) überhaupt nicht darüber nachdenken.

Auf die Frage, warum sie noch keinen Data Retention Plan eingeführt haben, gaben 41 Prozent weltweit und in Deutschland an, sie bräuchten einen solchen Plan nicht. 38 Prozent (Deutschland: 41 Prozent) sind die Kosten zu hoch. Und 27 Prozent (Deutschland: 35 Prozent) antworteten, dass niemand in der Firma dafür verantwortlich sei.

Vielfalt an Datenquellen

Bislang waren im Rahmen von gerichtlichen, regulatorischen oder Compliance-bedingten E-Discovery-Anfragen E-Mails die dominierende Dokumentenart. E-Mails werden nur noch in 58 Prozent der Fälle angefragt. 67 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass inzwischen vorrangig "Akten und Dokumente" verlangt werden, bei 61 Prozent sind es "Informationen aus Datenbanken oder Applikationen".

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