Flughafen Frankfurt
Fraport macht Datenbank zum Collaboration-Tool
Kettenreaktion bei Verspätung
Zu den Nutzern gehören auch noch andere Dienstleister und offizielle Stellen. Etwa die Flugsicherung, die Polizei, der Bundesgrenzschutz, der Zoll, aber auch das Noise-Monitoring-System sowie die sogenannten Ground-Handler, zu denen die Gepäckservices, das Catering und die Luftfracht gehören.
Unternehmen | Fraport |
Hauptsitz | Frankfurt am Main |
Umsatz | 2,2 Milliarden Euro (2010) |
Ebit | 431 Millionen Euro |
Mitarbeiter | 18.900 |
T-Systems-Manager Wendt erläutert die Funktionen und Aufgaben des Systems an einem Beispiel: Ein Passagier möchte in Frankfurt um zwölf Uhr nach Hamburg fliegen. Doch das Flugzeug verspätet sich, was eine Reihe von Aktionen in Gang setzt: Die Airline meldet dem Flughafen und der Flugsicherung den aktuellen Flugstatus. Die Flugsicherung berechnet eine neue Ankunftszeit und gibt diese an den Flughafen und die Fluggesellschaft weiter. Die neue Ankunftszeit wird über den Message-Hub Info plus aufgenommen.
Dann werden die Abweichungen zum Plan berechnet, die Flugzeugparkposition und der Startzeitpunkt aller Ground-Services neu festgelegt. Das System sendet die Zeiten und Positionen an die Flugsicherung, die Airline, die Ground-Handling-Agents und alle weiteren Beteiligten. Droht sich die Maschine noch weiter zu verspäten, muss die Airline eventuell eine andere Maschine für den Flug einsetzen, was wiederum Flugsicherung und Flughafen mitgeteilt wird. "Auf einem Flug von Frankfurt nach Hamburg können Sie eine Verspätung von 20 Minuten überhaupt nicht mehr aufholen, dann kommt alles durcheinander", sagt Wendt.
Seit Herbst 2010 arbeiten die Partner an einem Projekt, das aus dem reinen Message-Hub Info plus ein vielseitiges Collaboration-Werkzeug machen soll. "Damit gehen wir einen Schritt weiter als mit der zentralen Datenbank. Es gibt dafür klare Vorgaben der EU über zu standardisierende Prozesse", sagt Krieg. In der Initiative Single European Sky (einheitlicher europäischer Luftraum) hat die Europäische Kommission die Regeln definiert, mit denen der europäische Luftraum neu strukturiert und harmonisiert werden soll.
IT-Mitarbeiter | 370 (01.10.2011) |
IT-Budget | 105 Millionen Euro |
IT-Benutzer | 10.100 |
CIO | Roland Krieg |
Krieg: "Die wichtigsten Flughäfen Europas führen jetzt Airport Collaborative Decision Making (A-CDM) ein. Wir bekommen damit auch Informationen über Prozessmeilensteine zurückgespielt sowie Schätzungen darüber, wann der Gesamtprozess beendet ist. Das ermöglicht uns dann eine gemeinsame Sichtweise auf den Prozessfortschritt eines Flugs. Wir liefern diese Informationen wiederum vom Boden an die Luft, die Air Traffic Control." Damit sei dann die gesamte Prozesskette geschlossen. Das erhoffte Ziel: Die vorhandenen Kapazitäten werden besser genutzt, der Verkehrsfluss zu den Pisten verläuft gleichmäßiger, und die Pünktlichkeit erhöht sich. Denn jede Landung einer MaschineMaschine, so CIO Krieg, ist ja wiederum nur der Beginn des nächsten Flugs. Top-Firmen der Branche Transport