Karriere-Ratschläge für CIOs
Führungskräfte werden allein gelassen
Druck auf die CIOs kommt auch durch die Pflicht, den Nutzen der IT viel stärker begründen zu müssen, zunehmend an den CFO als direktem Vorgesetzten der CIOs. Dabei werde IT immer stärker zum strategischen Faktor im Unternehmen. Es geht nicht mehr einfach nur um Datenverarbeitung, sondern darum, wie Unternehmen kritische und entscheidungswichtige Informationen gewinnen. IT prägt und bestimmt unternehmenskritische Prozesse.
Das CIO/CFO-Dilemma
In der Unternehmenshierarchie schlägt sich dieser Bedeutungswandel nur selten wieder, kritisiert die Personalberaterin. Im Gegenteil: Immer mehr CIOs berichten mittlerweile an den CFO ihres Unternehmens, immer weniger an den Unternehmensleiter.
Oft übernimmt der CIO zudem Rolle und Aufgabe de COO gleich mit. Uta von Boyen plädiert deshalb für das Gegenteil: "CIOs gehören unbedingt in den Vorstand eines Unternehmens", lautet ihre allerdings nicht ganz neue Forderung. Die IT bilde die Kernprozesse eines Unternehmens ab und rücke damit viel enger an Geschäftsführungen und Vorstände heran. "Da darf es keine Distanz und keine Instanz dazwischen geben", fordert von Boyen. Schließlich stelle die IT Informationen zur Unternehmensführung und damit zentrale Daten für die Entscheidungsfindung zur Verfügung. Doch diese strukturelle Herausforderung zu meistern, gelingt den meisten Unternehmen nicht.
Auch CIOs müssen sich ändern
Aber damit CIOs diese wichtige Rolle ausfüllen können, müssen auch sie sich ändern, findet Uta von Boyen. Das verstärkte Business-Alignment der IT setze eine serviceorientierte Handlungsweise und ein integratives Verhalten und fachliches Verständnis gegenüber den Fachbereichen voraus. Diese Überzeugung und dieses Wissen seien aber nicht in jeder IT-Abteilung vorhanden, kritisiert die Personalberaterin.
Stattdessen gebe es hin und wieder frustrierte CIOs, die sich über den durch Krise und CFO-Berichtswesen so eng gesteckten Rahmen ärgern, der ihnen den Raum für innovative Konzepte nimmt.