Advanced Analytics
Gartner sieht Entscheidungsschlacht im Handel
- Geschäftliche Gelegenheiten müssen ohne Zeitverlust genutzt werden
- Dafür braucht es Analyse-Tools der fortgeschrittenen Art
- Die Nutzer werden Business-Leute, die IT assistiert
- Bei der Providerwahl ist Branchenerfahrung unerlässlich
Der Kühlschrank wird aktiv. Er meldet, dass seine Filter ausgetauscht werden müssen. Und er ist kein besonders loyaler Geselle - jedenfalls nicht gegenüber dem Händler, der ihn verkauft hat. Das schlaue Gerät aus dem Zeitalter des Internets der Dinge sucht also selbsttätig nach der besten, also verfügbaren und preisgünstigsten Ersatzfilterlösung. Bindung zum Händler um die Ecke hat es definitiv keine, anders als womöglich der Mensch, dessen Lebensmittel es kühlt.
Wenn der Händler, der das Teil einst verkaufte, nun auch die Filter an den Mann bringen möchte, muss er seine Daten in Echtzeit im Griff haben. Es sind viele Daten im Big Data-Zeitalter, und aus diesem Datenmeer muss zum richtigen Zeitpunkt die Botschaft kommen: Ein Kunde benötigt Filter - sollen wir ihm jetzt ein so gutes Angebot machen, dass er wieder bei uns einkauft, oder lassen wir das für den Moment bleiben?
Visualisierung für Entscheider
Dieses Beispiel aus einer aktuellen Gartner-Studie illustriert plastisch, was Analyst Robert Hetu seiner Zielgruppe - der Retail-BrancheRetail-Branche - zu sagen hat. "Retailers Find Success Using Self-Service and Advanced Analytics", lautet der Studientitel und er bringt die Message auf den Punkt. "Auf dem digitalisierten Marktplatz müssen die CIOs von Multichannel-HändlernMultichannel-Händlern und die Verantwortlichen für Business Intelligence & Analytics schnell Chancen isolieren, die sich in Big DataBig Data verbergen", führt Hetu aus. "Das gelingt durch den Einsatz von Advanced Analytics mit aktiver Visualisierung, die sich zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Person richtet." Alles zu Big Data auf CIO.de Alles zu Retail IT auf CIO.de Top-Firmen der Branche Handel
Die Leitthese der Studie ist zugleich frappierend schlicht und visionär. Der schlichte Part: Ohne Advanced Analytics werden Händler in naher Zukunft abgehängt sein. Klassische BI-Lösungen reichen schon alleine technisch nicht aus, um die benötigten Informationen passend bereitzustellen. Hinzu kommt: "Heute sind BI-Analysten durch das Sammeln von Informationen - oftmals in Reaktion auf vom Business vorgegebene Chancen und Herausforderungen - so eingespannt, dass keine Zeit für die Analyse der Daten und die Gewinnung nützlicher Informationen bleibt."
Wann es zu spät ist
An dieser Stelle wird es visionär: CIOs müssen sich darauf einstellen, dass ihre BI-Teams mit den eingesetzten Lösungen unersetzlich bleiben. Gebraucht werden aber zugleich avancierte Analyse-Tools, die allerdings nicht von den erfahrenen Datenspezialisten gebraucht werden, sondern von Mitarbeitern in den Fachabteilungen. Visionär ist vor allem die Einsicht, ab wann es im Wettbewerb mit der Konkurrenz wahrscheinlich zu spät ist: wenn nämlich eine Vielzahl von miteinander vernetzten Geräten selbständig wie der Kühlschrank im Eingangsbeispiel Kaufentscheidungen anleiert, und wenn Händler ohne entsprechende technologische Ressourcen gar nichts davon mitzubekommen drohen.