Gefahr durch Life-Logging
Gegen automatisiertes Datenabsaugen
Die European Network and Information Security Agency (Enisa) kümmert sich in der Europäischen Union um Fragen der Netz- und Informationssicherheit. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Analyse von Risiken der Informationsgesellschaft und die Beratung des europäischen Gesetzgebers über Fragen der Informationssicherheit.
In dieser Eigenschaft hat die Enisa nun eine Studie mit dem Titel "Loggen oder nicht loggen? Risiken und Vorteile der aufkommenden Life-Logging-Technologien" veröffentlicht. Der 100-seitige Bericht beschäftigt sich mit den Vor- und Nachteilen der zunehmenden Nutzung von Internet-Anwendungen durch die Menschen in Europa. Unter dem Begriff Life-Logging versteht man das möglichst vollständige Aufzeichnen der täglichen Aktivitäten eines Menschen. Im Internet findet dieses Life-Logging zunehmend automatisch und ohne Kontrolle der Betroffenen statt.
Life-Loggen ermöglicht personalisierte Services
Auf der Haben-Seite dieser Informationsfülle steht Enisa zufolge für die Life-Logger der Vorteil, "Informationen über soziale Medien austauschen und über neue Anwendungen auf Güter und Dienstleistungen zugreifen zu können". Zudem könnten Familien und Freunde in Verbindung bleiben, schreibt die EU-Agentur.
Von der Vielzahl der in einem durchschnittlichen Life-Logger-Leben erzeugten Daten profitieren aber vor allem kommerzielle Nutzer. Zunächst einmal sinkt der Aufwand für das Erzeugen der für die kommerzielle Verwertung wertvollen Daten - zumal, wenn die Erzeuger freiwillig oder unfreiwillig, aber auf alle Fälle tatkräftig daran mitwirken. Das ermöglicht es Produzenten, solche Daten in ihre Produkte und Dienstleistungen einzubetten, um kontextsensitive Angebote zu machen oder personalisierte Services anzubieten.