Global Fraud Report
IT-Sicherheit: Gefühl der Hilflosigkeit
Die Kluft zwischen gefühlt und tatsächlich kann manchmal recht groß werden. In diesem Jahr gab es beispielsweise weltweit weniger Datenklau als 2010. Dennoch ist die Angst der Firmen vor diesem Risiko sprunghaft gestiegen. So liest sich jedenfalls der aktuelle und halbjährlich erscheinende „Global Fraud Report“ des Beratungshauses Kroll.
Im Auftrag von Kroll befragten die Marktforscher der Economist Intelligence Unit 1200 Top-Entscheider aus aller Welt umfassend zu Betrug und Wirtschaftskriminalität. Hinter dem klassischen Diebstahl physischer Güter sind Datendiebstahl, Datenverlust und Hacker-Angriffe aktuell die am zweithäufigsten auftretende Bedrohung.
23 Prozent der befragten Firmen waren davon in den vergangenen Monaten betroffen. Gegenüber 2010 mit damals 27 Prozent ist der Trend leicht rückläufig. Trotzdem fühlen sich die Unternehmen anfälliger für Datenklau als im Vorjahr. Jedes zweite Unternehmen beschreibt sich als hochgradig oder in gewissem Maße verwundbar. Im vergangenen Jahr lag der Anteil bei lediglich 38 Prozent.
In keinem anderen Feld der Wirtschaftskriminalität fühlen sich die Unternehmen demnach so schutzlos wie bei dieser IT-basierten Form. Zwar fügt sich der Anstieg in einen allgemeinen Trend ein – denn auch vor anderen Delikten fühlen sich die Firmen weniger gefeit. Der Anstieg ist hier dennoch signifikant und wird nur einem ebenfalls IT-basierten Gebiet übertroffen: dem IP-Diebstahl, also dem Verlust von Daten in den Weiten des Internet.