Integrität als Teil von Compliance
Gegen Bestechung und Betrug vorgehen
Organisatorisch docken vier Fünftel der befragten Unternehmen das Thema Integrität an ihre Compliance an, nur selten erhalten die ProjekteProjekte eine autonome Stellung. Dafür handelt es sich in den meisten Fällen um organisations- und länderübergreifende Projekte. Zwar gibt es bis zu einem gewissen Grad Differenzierungen: ein Fünftel der befragten Unternehmen setzt auf regionale Kontrolle und 8,3 Prozent der Unternehmen lassen an eine funktionale Einheit wie die Rechtsabteilung berichten. Vorherrschend ist mit mehr als 43 Prozent jedoch eine klar globale Ausrichtung bei Integritätsprojekten. Das ergibt in jedem Fall Sinn, glaubt Roland Berenbeim, Policy Analyst beim Schwergerätehersteller Terex: "Die Geschenke-Politik eines Unternehmens mag auf den Philippinen anders aussehen als in Schweden, aber die ethischen Kernprinzipien, der Code of Conduct, oder wie immer man das nennen mag, bleibt trotzdem global." Alles zu Projekte auf CIO.de
Zur Kontrolle der Unternehmensintegrität erheben mehr als 60 Prozent der Unternehmen Statistiken über die Firmen-Hotlines, über Berichte, Beschlüsse und Schulungen. Gravierende Auffälligkeiten werden sofort an die Entscheidungsträger auf höchster Managementebene gemeldet - beispielsweise an den CFO, wenn Regularien wie der Sarbanes-Oxley Act berührt sind. Um ihre Leitlinien bekannt zu machen, kommt der hauseigenen Informationspolitik eine wichtige Rolle zu: 83 Prozent der Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter mit Hilfe von Regelwerken wissen, wie sie bei Bestechungsversuchen oder Interessenskonflikten vorgehen sollen. Ergänzend verwenden vielen Firmen Newsletter, um per MailMail über Probleme aufzuklären. Hewlett Packard versucht es mit den "HPHP Integrity Minutes", einer Serie von Kurzvideos, die sich mit alltäglichen ethischen Fragen auseinandersetzen. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu Mail auf CIO.de
Über den Effekt derartiger Maßnahmen herrscht gleichwohl Unwissenheit in Unternehmen. 63 Prozent der durch die "Compliance Week" Befragten bekennen, den Return-on-Investment (ROIROI) ihrer Schulungsaktivitäten nicht zu messen. Das liege nicht an der Angst vor unliebsamen Entdeckungen, sondern schlicht an Schwierigkeiten bei der Kalkulation, wie ein Befragter anonym angibt. Es sei eben schwer auszurechen, was ein weicher Faktor wie Integrität in der harten Währung Geld einbringe. Allerdings zeigt sich eine spürbare Nachlässigkeit nicht nur an dieser Stelle. Knapp 44 Prozent der Befragten geben an, dass sie Performance-Daten in diesem Bereich nicht direkt auswerten. Alles zu ROI auf CIO.de
Nichtsdestotrotz halten die US-amerikanischen Firmen Integrität inzwischen aber für so wichtig, dass nur ein kleiner Teil dort Einspar-Potenzial sieht. Dafür stehen auf der von der Compliance Week ermittelten Kürzungsliste unnötige Ausgaben an Dritte, etwa Lieferanten, und Reisekosten ganz oben.