DSAG-Jahrestreffen
Gemeinschaftlich SAP-Produkte verbessern
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3. Ebenfalls geplant sind verschiedene Aktionen, die den Anwendern die Arbeit mit dem Solution Manager erleichtern, besser: überhaupt erst ermöglichen. Hinter der "Solution Manager Get-Well"-Initiative verbirgt sich eine Mischung aus Aufklärung der Anwender und Verbesserung des Programms. Ein Stimmungsbild unter den DSAG-Mitgliedern hat gezeigt: Obwohl die meisten SAP-Kunden mit der Plattform arbeiten müssen, bestehen noch Informationsdefizite. Hier wollen sich DSAG und SAP gemeinsam um eine gezielte Aufklärung bemühen. "Aber es fehlen auch Funktionen", mahnte Liebstückel in Richtung SAP. Auch dieser Problematik soll sich die Get-Well-Initiative in den nächsten Monaten annehmen.
Mit konkreten Ideen wie diesen und den ersten Umsetzungen demonstrierte die DSAG nicht nur ein neues Selbstbewusstsein. Sie zeigt damit einen neuen Weg auf, wie Anbieter und Anwender gemeinsam an der Verbesserung der Software arbeiten können. Und SAP scheint verstanden zu haben. Vor den Teilnehmern der Jahresversammlung plädierte Jim Hagemann Snabe glaubhaft für mehr Offenheit und Vertrauen. SAP habe verstanden, signalisierte er.
Jim Snabe hat einen Traum
Snabe versprach, eine Reihe von Punkten zu verbessern. Die Qualität der Lösungen liege ihm am Herzen. Um hier besser zu werden, hat SAP bereits begonnen, seine internen Abläufe zu verändern. Auch Snabe zeigte Interesse daran, die Kunden enger in die Entwicklung der Produkte einzubinden. Fehler dürften nicht erst nach der Auslieferung der Software sichtbar werden, sagt er. Gleichzeitig sei es ein Anliegen von SAP, das Zusammenspiel der einzelnen Anwendungen zu verbessern, so der Co-CEO mit Blick auf die DSAG-Wunschliste
Und selbst die berüchtigten SAP-Nutzeroberflächen sind für den gebürtigen Dänen ein wichtiges Thema. In Nürnberg nahm er es mit Humor: "Ich träume davon, auf eine Cocktailparty zu gehen, und Leute kommen auf mich zu, umarmen mich und danken mir für unsere tolle Oberfläche", scherzte Snabe, wohl wissend, dass dieser Traum wohl nie in Erfüllung gehen wird.
Drei Tage dauerte das DSAG-Jahrestreffen. Drei Tage, an denen spürbar war, dass die Kommunikation zwischen SAP und seinen Kunden wieder einen konstruktiven Weg eingeschlagen hat. Auch wenn nicht alle Kritikpunkte geklärt sind, stehen greifbare Vorschläge im Raum, die beiden Seiten helfen können: den Kunden, besser mit ihrer Software arbeiten zu können, und SAP, seine Software besser verkaufen zu können. Eine vertane Chance, wäre alles bloß eitel Sonnenschein gewesen.