Healthcare IT


Die IT-gestützten Überlebensstrategien der Krankenhäuser

Gesundungsprozess im Klinikmarkt

05.07.2006

IT-Budgets, -Investitionen und -Organisation

Um die ersehnten Auswirkungen von hochkarätigem IT-Einsatz – Effektivitätsgewinn, Kostendämpfung, Ressourcen-Einsparung und weiteres mehr – für die Sicherung ihres Überlebens ausschöpfen zu können, müssen die Krankenhäuser erst einmal in die Tasche greifen. Laut MBmedien Healthcare IT-Studie stand 63 Prozent der befragten Krankenhäuser für 2005 ein IT-Investitionsbudget von mehr als 150.000 Euro zur Verfügung. Rund ein Drittel derer nannten ein Budget zwischen 300.000 und 500.000 Euro, und 12 Prozent (von 63 Prozent) hatten sogar die Möglichkeit, mehr als 1.000.000 Euro in ihre IT zu investieren.

Was die Erhöhung der 2005er IT-Investitionsbudgets im Vergleich zum Jahr 2004 betrifft, so verzeichneten die privat geführten Krankenhäuser den höchsten Anstieg (plus 15 Prozent). Eine etwas geringere Zunahme hatten die freigemeinnützigen Kliniken (plus 6 Prozent). In etwa gleich bleib das Budget in den öffentlichen Einrichtungen. „Unsere Recherchen und Auswertungen haben ergeben, dass ein Krankenhaus in 2005 durchschnittlich rund 1,6 Prozent seines Umsatzes für IT ausgab“, sagt Stefan Lüschow, Geschäftsführer des Marktanalysten MBmedien GmbH. „Ein Wert, der von vielen IT-lern zwar als unzureichend empfunden wird, jedoch spürbar höher als in der Vergangenheit liegt.“

In 2006 und 2007 wollen die Kliniken laut MBmedien Healthcare IT-Studie vor allem in den IT-Infrastrukturbereich investieren (60 Prozent der Nennungen). 29 Prozent haben insbesondere betriebswirtschaftliche Software wie ERP und ähnliches im Visier, und Healthcare spezifische Software steht bei 14 Prozent der Befragten im Vordergrund. Die wichtigsten generellen Motivationstreiber (in dieser Reihenfolge): Effizienzsteigerung, Verbesserung der Wettbewerbsqualität, Verbesserung der Behandlungsqualität, bessere Transparenz eigener Geschäftsprozesse, Kostenreduktion / optimierter Personaleinsatz.

Im Krankenhaus- und Klinikmarkt ist die Abkehr von einer rein reaktiven IT-Organisation im Sinne einer strikt technischen, internen Dienstleistung hin zu einem Stellenwert der IT gleichrangig neben den medizin-fachlichen Disziplinen festzustellen. „Die Institutionalisierung des CIO im Management ist die logische aufbau-organisatorische Konsequenz daraus. Krankenhäuser, die das erkennen und ihre Organisationsstruktur daraufhin ausrichten, verbessern ihre Chancen im schwierigen Wettbewerbsumfeld“, sagt MBmedien Geschäftsführer Lüschow.

Reinhold Hölbling, MBmedien GmbH, Krefeld

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